77.000 Personen arbeiteten Mitte 2011 in den 5.800 Luxemburger Handwerksbetrieben. Allein 2011 wurden 270 neuen Unternehmen gegründet, die 3.600 Personen beschäftigen. Diese Zahlen spiegeln den Wirtschaftsaufschwung im Land nach dem Krisenjahr 2009 wider, so die Handwerkskammer am Dienstag. Seit der zweiten Hälfte 2011 wurde jedoch eine Verlangsamung oder sogar eine Stagnation festgestellt. Für das erste Trimester 2012 spricht die Handwerkskammer sogar von einem leichten Rückgang.
Den starken Zuwachs an Arbeitsstellen und Unternehmen – allein in den letzten zehn Jahren entstanden rund 20.000 Jobs – erklärt die Handwerkskammer mit dem Wirtschaftsaufschwung in Luxemburg, der stärker war als in den Nachbarländern. Dies habe die Nachfrage sowohl bei den Privathaushalten, als auch bei den Unternehmen und der öffentlichen Hand erhöht. Andererseits wurde das Niederlassungsrecht liberalisiert, was die Unternehmensgründung erleichtert. Zugute kamen dem Handwerk ebenfalls die Entscheidungen in Industrie – und Finanzunternehmen, Dienstleistungen auszulagern.
Verändert hat sich auch Zusammensetzung der Belegschaften in den Betrieben. Der Anteil der administrativen Angestellten nimmt zu. Als Erklärung liefert die Handwerkskammer u.a. den zunehmenden Verwaltungsaufwand, den zusätzliche Formalitäten und komplexere Prozeduren verursachen. Allgemein nehmen die Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter zu. Die Betriebe seien vor allem auf der Suche nach qualifiziertem Personal. Doch daran fehle es in Luxemburg, beklagt sich die Handwerkskammer. Verantwortlich dafür ist ihrer Ansicht nach das Luxemburger Schulwesen. So erstaunt es nicht, dass 50 Prozent der Beschäftigten Grenzgänger sind. Weitere 37 Prozent der Beschäftigten sind immigrierte Nicht-Luxemburger, die ihre Ausbildung in ihrem Heimatland abgeschlossen haben.
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