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Infrastruktur für die Zukunft

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Das Luxemburger Ingenieursunternehmen Paul Wurth ist in Katar an einem Megaprojekt in einem Umfang von 17 Milliarden Euro beteiligt. Gemeinsam mit anderen Partner entwickelt Wurth dort Bahnverbindungen.

Paul Wurth arbeitet zusammen mit der Deutschen Bahn International daran, Eisenbahnverbindungen innerhalb von Katar zu entwickeln. Der Hintergrund: Alle Staaten auf der arabischen Halbinsel stehen vor einem Verkehrskollaps. In Dubai sind Staus mittlerweile auf auf dreispurigen Straßen die Regel. Dubai verfügt bereits über drei Metrolinien und plant eine vierte.

Katar sieht sein Eisenbahnprojekt als eine Infrastruktur großen Ausmaßes an. «Die Kataris kaufen sich dafür den Sachverstand ausländischer Experten und nutzen ihn, um zu lernen» sagt Serge Toussaint, Abteilungsleiter für Ingenieurswesen im Bereich nachhaltiger Entwicklung bei Paul Wurth. Bei dem Projekt handelt es sich in der ersten Phase darum, bis zur Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar ein Verkehrssystem mit der Schiene aufzubauen. Dabei geht es sowohl um Eisenbahnverbindungen als auch um Tram-Verbindungen. Paul Wurth hat zur Planung ein Joint venture mit der Deutschen Bahn gegründet. Der Umfang liegt in dieser ersten Phase bei 400 Kilometern. Sie sollen zur Hälfte unterirdisch und zur Hälfte überirdisch verlaufen.

Milliarden-Projekt

Das Luxemburger Unternehmen ist seit acht Monaten mit den Arbeiten beschäftigt. Paul Wurth wird dabei die Planung der Lose und der einzelnen Baustellen vornehmen. Der Großteil der Investition geht in das Material und in die Arbeiter, warnt Serge Toussaint davor, nun zu glauben, dass Paul Wurth Milliarden verdienen werde. Der Anteil, der im Rahmen der Arbeiten auf das Luxemburger Unternehmen entfällt, dürfte eher im Millionenbereich liegen. Das Gesamtprojekt, glaubt Toussaint, wird sich über zehn Jahre erstrecken.

Im Rahmen des Projektes hat Paul Wurth quasi als Vorleistung eine Planung für die Bahnhöfe vorgelegt. Sollte Katar die Bahnhöfe als Einzellos der Arbeiten ausschreiben, wird Paul Wurth sich um die Bahnhöfe bewerben. Über die Katar-Investition hinaus soll die arabische Halbinsel mit einem System von Hochgeschwindigkeitszügen durchzogen werden. Saudi Arabien zum Beispiel plant einen Hochgeschwindigkeitszug nach Bahrein. Paul Wurth hofft hier auf Anschlussaufträge.

Das Luxemburger Unternehmen geht davon aus, dass bis zu 80 Beschäftigte mit dem Katar Projekt befasst sein werden. Derzeit befinden sich drei Mitarbeiter in Katar.