Seit Monaten sind rund 600 Mitarbeiter von ArcelorMittal in Florange quasi ohne Arbeit, seit die Werksführung von ArcelorMittal die Schließung der Hochöfen P3 und P6 beschlossen hat. Zurückgefahren wurde die Produktion ebenfalls im Stahlwerk, in der Agglomeration und an der Packaging-Straße, die Verpackungsmaterial herstellt. Seit Montag besetzen mehrere Hundert Beschäftigte das Direktionsgebäude. „Die Werksführung soll solange ohne Arbeit bleiben, wie wir es sind“, sagt Bernard Puraymond von der CGT. „Direction sous cocon“, steht auf dem Transparent am Eingangs zum Werk.
Die Beschäftigten, alle in Kurzarbeit, haben sich auf eine lange Besetzung eingestellt. Die Übernahme der Direktionsbüros am Montag verlief am Montag undramatisch. Die Stahlarbeiter trafen niemanden an. Ihnen gehört bis auf weiteres der große Sitzungssaal, den sie täglich zwischen 8.00 und 17.00 Uhr besetzt halten werden. Am Wochenende ist frei. Der Sitzungssaal ist die Schaltzentrale der Bewegung. Hier bekommen die Beschäftigten Informationen über den Stand der Dinge, sagt Puraymond.
Ohne Stress
Die Aktion verläuft ohne Stress. Am Dienstagmorgen war ein kleines Grillfest organisiert worden. Das Material dazu hatten die Bürgermeister von Florange, Philippe Tarillon, und von Algrange, Patrick Peron, gestiftet. Bereits am Vortag hatte sich auch Michel Liebgott, député-maire von Fameck, solidarisch mit den Stahlarbeitern erklärt. Sogar Staatspräsident Nicolas Sarkozy nahm am Dienstag die Aktion der Stahlwerker von Florange zur Kenntnis, versprach zu helfen.
Zwei wichtige Termine haben sich die ArcelorMittal-Beschäftigten vorgemerkt. Am 23. Februar findet in Florange ein Aktionstag statt; dann am 29. Februar werden alle Gewerkschaften in Metz demonstrieren. Eingeladen wurden auch die Kollegen aus der Grenzregion. OGBL und LCGB werden dabei vertreten sein, hieß es am Montag aus den Gewerkschaftszentralen.
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