Zum dritten Mal seit sechs Wochen haben Stahlarbeiter die Eingänge des Verwaltungsgebäudes von ArcelorMittal in Florange blockiert. Bereits am frühen Morgen fanden sich Mitglieder der Gewerkschaften CFDT, CGT und FO in Florange ein. Mehr als 70 Personen besetzen die Eingänge der Büros.
Bereits am 20. Februar hatte es eine erste Blockaden des Verwaltungsgebäudes in Florange gegeben. Es folgte die Zusetzung der Abfertigungshalle, wodurch der Abtransport von Blechrollen verhindert wurde. Die Stahlarbeiter befürchten, dass aus der provisorischen Stilllegung von zwei Hochöfen von Florange eine definitive wird. Über 550 Arbeitsstellen hängen davon ab. Beeinträchtigt ist auch die Arbeit der „Packaging“-Abteilung, die Verpackungsmaterial herstellt.
«Alptraum der Regierung»
Jüngst hatte das Hohe Gericht von Thionville ein Demonstrationsverbot vor den Toren des Verwaltungsgebäudes in Florange erteilt. Die Gewerkschaft CFDT hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt. Aus Florange solle der „Alptraum der Regierung“ gemacht werden, wenn die Hochöfen nicht in kürzester Zeit hochgefahren würden, so die Gewerkschaften. ArcelorMittal dagegen weist darauf hin, dass sich die momentane Situation am konjunkturellen Tief des Marktes orientiere, und nur von Übergangsdauer sei.
Vor drei Wochen waren Florange-Arbeiter nach Paris gegangen, um vor der Wahlkampfzentrale des UMP-Kandidaten Nicolas Sarkozy zu demonstrieren. Vor dem Sitz waren sie von CRS-Leuten mit Pfefferspray empfangen worden, als sie die Absperrungen überwinden wollten.
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