Die rheinland-pfälzische Molkerei Milch-Union Hocheifel (MUH) und die deutsch-skandinavische Molkerei Arla Foods streben eine Fusion an. Aus dem Zusammenschluss würde ein «starkes nordeuropäisches und das drittgrößte Molkereiunternehmen in Deutschland» entstehen, teilte die MUH am Dienstag in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) mit. Die Vertreterversammlungen beider Genossenschaften müssen der geplanten Fusion am 26. Juni noch zustimmen. Gibt es dann grünes Licht von den EU-Wettbewerbsbehörden – kann die Molkerei-Hochzeit zum 1. Oktober perfekt sein.
Die MUH gehört mit einer jährlich verarbeiteten Milchmenge von 1,3 Milliarden Kilogramm zu den größten H-Milch-Herstellern Europas. Im Jahr 2011 setzte die Molkerei rund 700 Millionen Euro um. Die Arla Foods mit Sitz im dänischen Viby verarbeitet 9,2 Milliarden Kilogramm Milch im Jahr, setzte 2011 rund 7,4 Milliarden Euro um und ist nach eigenen Angaben weltweit die achtgrößte Molkereigenossenschaft.
Europäisch ausgerichtet
Beide Unternehmen sind stark europäisch ausgerichtet: Die rund 8000 Anteilseigner der Arla Foods sind Landwirte aus Schweden, Dänemark und Deutschland. Die rund 2800 Mitglieder der MUH verteilen sich auf Deutschland, Belgien und Luxemburg. Die Fusion ermögliche der MUH «eine breitere internationale Vermarktung und neue Absatzmöglichkeiten», sagte der Geschäftsführende Vorstand der MUH, Rainer Sievers. Die MUH solle als Genossenschaft der Arla Foods amba beitreten.
«Unser Ziel ist es, eine starke europäische Genossenschaft zu werden, die eine wichtige Rolle im Weltmarkt spielen kann», sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Arla Foods, Ake Hantoft. Die MUH vervollständige mit seinen haltbaren Milchprodukten das Arla- Sortiment, das durch Käsespezialitäten und Frischeprodukte geprägt sei. Die geplante Fusion mit der MUH sei ein «logischer Schritt», um Arlas Position auf dem deutschen Markt weiter zu stärken. Zu Arla gehören seit 2011 bereits Hansa-Milch und Allgäuland.
Arla Foods gab zudem bekannt, mit Großbritanniens viertgrößtem Molkereiunternehmen Milk Link fusionieren zu wollen. Auch darüber solle am 26. Juni abgestimmt werden.
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