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Mitarbeiter gehen auf die Straße

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(Tageblatt-Archiv)

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FLORANGE – Der P6-Hochofen wird trotz allen Bekundungen der Unternehmensleitung nicht im 2. Tremester dieses Jahres wieder angeblasen. Dagegen will die Belegschaft am Donnerstag protestieren.

Die spontanen, ersten Reaktionen der Betroffenen waren eindeutig: «Ca va saigner». Die Wut und die Enttäuschung werden auch von den kommunalen Vertretern aus dem Bassin de la Fench geteilt, die dem Stahlkonzern die Absicht unterstellen, dem Werk mit dieser Hinhaltetaktik den Todesstoss versetzen zu wollen.

Aditya Mittal hatte bereits bei der Vorstellung der Bilanz 2011 gesagt, dass 16 von 25 Hochöfen in Europa im Betrieb seien und dass dies auf absehbare Zeit ausreichen würde. Das hieß im Klartext am 7. Februar schon, dass Florange P6 nicht wieder genutzt werden würde.

Michel Liebgott, der sozialistische Abgeordnete und Bürgermeister von Fameck, beschuldigt den Konzern, sich in erster Linie um den weltweiten Ankauf von Gruben und um Börsenspekulationen anstatt um die Zukunft die Stahlindustrie zu kümmern. Er erinnert daran, dass nicht nur tausende Arbeitsplätze direkt von der Schliessung der Anlagen, sondern darüber hinaus auch tausende Arbeiter in den Zulieferbetrieben davon betroffen sind.

Protestaktion am Dienstag

Nachdem die Direktion im Juni 2011 beschlossen hatte, den P5-Hochofen zurückzufahren, ereilte der P6 am 4. Oktober 2011 das gleiche Schicksal, verbunden mit dem Versprechen der Werksleitung, dass diese Schliessung nur eine «vorläufige» und konjunkturbedingte sei.

Am Dienstag hiess es aus der Chefetage, dass der P6 frühestens im Juli dieses Jahres wieder angeblasen werden kann.

Für Donnerstag haben die Gewerkschaften zu einer Proteskundsgebung aufgerufen, der sich die Gemeindevertreter der Region anschliessen wollen.