Das «Syndicat autonome des conducteurs de trains» (SACT)kündigte an, dass ab Freitagmorgen möglicherweise die Züge auf der Linie 154 stillstehen werden, falls es bis dahin nicht zu einem Treffen zwischen den Verantwortlichen der Betreibergesellschaft Infrabel und Gewerkschaften kommt, meldet am Montag die belgische Zeitung «Le Soir» auf ihrer Internetseite. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur belga, gab sich Arthur Mercier, Präsident der SACT, kämpferisch: «Infrabel ist sehr gut über die Lage und unsere Forderungen informiert. Daran hat sich nichts geändert.»
Nach dem Zugunglück vom 11. Mai bei Godinne, bei dem zwei Güterzüge zusammenstießen, hätten die Lokführer Angst, die Strecke zu benutzen, so die SACT. Bemängelt werden unter anderem Probleme mit der Beschilderung.
Der Schienennetz-Betreiber Infrabel habe bereits geantwortet, die Strecke weise alle Sicherheitsmerkmale auf, heißt es in dem Bericht. Infrabel beklagt außerdem, dass zwischen den Zugführern der Linie 154 und seinen Vertretern nicht verhandelt wurde. Daher seien auch die Motive für einen Streik nach Ansicht von Infrabel unklar und nicht fundiert, schreibt «Le Soir».
Drohender Streik
«Das ist schlichtweg falsch. Seit einer Woche sind wir in Gesprächen mit Infrabel, der genau über die Situation Bescheid weiß. Wir warten auf eine Reaktion seinerseits und wenn diese nicht bis zu diesem Freitag erfolgt, werden die Züge auf der Linie 154 nicht rollen», so Arthur Mercier, Präsident der SACT.
Seit dem vergangenen Freitag fahren die Züge auf der Linie mit 60 Stundenkilometern und am Unglücksort mit 20 Stundenkilometern.
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