Mitglieder der FGTB (Fédération Générale du Travail de Belgique ) haben am Mittwoch einige Zelte vor den Eingang der Firmenzentrale in Flémalle errichtet. Grund für die Protestaktion ist die Entlassung eines Wachmannes. Dem Wächter wurde am 19. März fristlos gekündigt, weil er der Direktion zufolge einen Vorgesetzten geschlagen haben soll. Der mutmaßliche 50-jährige Täter beteuerte jedoch immer seine Unschuld, betonen die Gewerkschaften.
Vor zwei Wochen begannen die gewerkschaftlichen Aktionen. Die Firmenleitung kündigte an, auf keinen Fall ihre Entscheidung rückgängig zu machen, erklärte ein Gewerkschaftssprecher gegenüber belgischen Medienvertretern.
Schockierte Direktion
Die Direktion ist schockiert, dass eine Gewerkschaft einem Arbeiter der sich einer Straftat schuldig gemacht hat, hilft, heißt es in einer Mitteilung der Direktion. Man hätte den Mann erst entlassen, nachdem man alle Zeugen befragt hätte. Der Täter sei trotz eines Arbeitsverbots am nächsten Tag an seinem Arbeitsplatz erschienen. Die Werksleitung befürchtet nun eine Verschlechterung der Lage und erinnert daran, dass vor ein paar Monaten das Opfer einer Freiheitsberaubung vonseiten der Syndikate geworden war.
Die Syndikate fordern indes, dass man den Mann erst entlässt, wenn ein Gericht ihn verurteilt hat. Die FGTB kündigte an, „so lange wie notwendig“ vor dem Direktionsgebäude zu zelten. Streikaktionen seien aber angesichts der schwierigen Lage der Stahlverarbeitung in Liège nicht geplant, heißt es.
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