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Forschung gegen brennende Reifen

Forschung gegen brennende Reifen

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Lothringen bemüht sich, sein Image zu ändern. Forschung soll das Bild der brennenden Reifen vor Fabriktoren ablösen. Die Atomenergiebehörde CEA könnte hier ein Technologiezentrum einrichten.

Was die Nuklearindustrie angeht, ist Lothringen bereits gut bedient. In Cattenom gibt es die Kernkraftwerke, in Bure soll ein Lager für nuklearen Abfall entstehen. Die französische Atomenergiebehörde ist aber auch eine große Forschungseinheit. Sie soll nun in Lothringen tätig werden. Die französische Regierung will die Behörde (CEA) dazu benutzen, in den einzelnen Regionen als eine Art Vermittler für die Umsetzung von Forschung zu dienen.

Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault hat bei seinem Besuch in Lothringen am 8. Dezember vergangenen Jahres nicht nur über Florange diskutiert. In den Gesprächen mit den Regionalpolitikern ging es auch darum, die Struktur der Region zu verändern. Lothringen hat keine Kohleförderung mehr, hat keine Eisenerzförderung mehr, hat keine Textilindustrie mehr. Und der Stahlbereich reduziert sich auf die Unternehmen im Tal der Fensch, repräsentiert im wesentlichen durch ArcelorMittal, durch ThyssenKrupp und durch Tata.

Viertes Technologiezentrum

Die drei Technologiezentren, welche die französische Atomenergiebehörde CEA in Bordeaux, Toulouse und Nantes einrichten wird, könnten durch ein viertes ergänzt werden, das in Lothringen entstehen soll. Allerdings, muss Lothringen der französischen Regierung in den kommenden zwei Monaten nachweisen, dass es dort ein entsprechendes Umfeld von kleinen, mittleren und großen kompetenten Firmen gibt. Das Ziel des CEA Zentrums, das unter dem Namen „CEA Tec“ eingerichtet werden soll, ist Forschung zu vernetzen und zu industrialisieren. Dazu braucht es in Lothringen entsprechende Unternehmen und eine entsprechende Forschung.

Der für Wirtschaft zuständige Vizepräsident der Region brachte innerhalb von zwei Tagen Universitäten, Fachhochschulen und Unternehmen im Plenarsaal des Regionalrates in Metz zusammen, um das „andere“ Lothringen vorzustellen.

Vorstellung neuer Technologien

120 Personen, davon 70 Unternehmensvertreter aus der hochspezialisierten Industrie, zum Beispiel Nanotechnologie, und 30 Forscher aus den verschiedenen Fakultäten der Universität Lothringen waren zusammengekommen, um einer Delegation der Atomenergiebehörde das Lothringen der Forschung und der Hochtechnologie vorzustellen.

„Wir wollen CEA Tec in Lothringen haben. Als Bindeglied für die Unternehmen, als Mittler für die Forschung, als ein Institut, das Prozesse industrialisiert und mittelständischen Firmen bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen hilft“, sagt Präsident Masseret, und fügt an: „Ich will dieses Bild von brennenden Reifen nicht mehr“. Lothringen, lässt er erkennen, soll sich auf den Weg machen, ein Land der Industrie und der Institute des 21. Jahrhunderts zu werden. „Dafür brauchen wir CEA Tec. Wir haben zwei Monate, um die Regierung zu überzeugen. Wir werden sie nutzen.“