Ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers über die Zukunft des Flugverkehrs in Wallonien sorgt im Augenblick für Gesprächsstoff. Darin wird die Fusion zwischen dem Flughafen Bierset aus Liège und dem Flughafen BSCA /Brussels South Charleroi Airport) vorgeschlagen. Als Grundlage wird die Flughafenfusion in Paris (Roissy und Orly) genommen. Laut „La Libre Belgique“ soll auf diese Weise eine „gefährliche“ Konkurrenz zwischen beiden Flugplätzen verhindert werden.
Liège soll sich vor allem auf den Frachverkehr konzentrieren, so die Gutachter von PWC. Charleroi hingegen könnte als überregionaler Passagierflughafen seine Zukunft absichern. Im Augenblick ist Charleroi vor allem durch seine «Low Cost-Flüge» beliebt. Auch viele Luxemburg fliegen von der wallonischen Stadt aus in die Ferien. Eine Teilung der Aufgaben hätte erhebliche Kosteneinsparungen zur Folge, da beide Flugplätze unabhängig voneinander ihre Aktivitätsbereiche entwickeln könnten, erklären die PWC-Gutachter. Beide Unternehmen könnten des Weiteren ins Aktionariat des anderen eintreten, heißt es weiter. Oder gezielte Konventionen abschließen.
Die Idee stößt aber in Liège auf nur wenig Gegenliebe. Es sei „eine schlechte Idee“, die „keinen Mehrwert“ schaffe, betonen die Verantwortlichen des Flughafens in belgischen Medien. Des Weiteren sei der Vorschlag nicht neu. Die Direktion ist auch der Meinung, dass beide Flugplätze keine Konkurrenten sind. Die wirklichen Konkurrenten seien die Flughäfen von Maastricht, Köln oder Eindhoven. In Liège verschließt man sich jedoch nicht einer Verbesserung der Informationspolitik zwischen beiden Flughäfen. Die Unternehmensführung habe seine Argumente schon im letzten Dezember der wallonischen Regierung übermittelt, wurde am Mittwoch erklärt. Diese trifft sich an Donnerstag, um über das Thema zu diskutieren.
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