«Das Mosel-Département braucht einen Industriehafen. Wir haben einen Getreidehafen in Metz, der aber als Industriehafen nicht nutzbar ist“, sagt der Präsident des Generalrates des Départements in Metz, Patrick Weiten. Der Hafen wäre da. Er liegt in Illange an der Mosel, nicht weit vom dort zu bauenden Chinapark entfernt. Es gäbe sogar in Luxemburg Interesse daran, ihn zu nutzen. Man könnte ihn mit relativ geringen Mittteln herrichten. Der Nachteil: Er gehört ArcelorMittal und modert vor sich hin. ArcelorMittal aber redet nach dessen Aussage nicht mit dem Präsidenten des Generalrates. Weiten: „Wir wären bereit, den Hafen zusammen mit ArcelorMittal zu betreiben und eine Private Public Partnerschaft einzugehen. Wir wären bereit, den Hafen zu kaufen. Aber der Stahlkonzern redet nicht mit uns“.
Der Hafen in Illange stammt aus der Zeit von Usinor, Sacilor und Sollac, drei Traditions-Stahlhersteller, die zunächst von Frankreich verstaatlicht worden waren und dann in Arcelor aufgingen. Das 120 Hektar große Areal wird heutzutage nicht mehr benutzt. Aber: „Die Kaimauern von zwei Kais sind völlig in Ordnung“, sagt Weiten auf Fragen von Tageblatt.lu.
Das Département hat für den Hafen bei den staatlichen Behörden eine Urkunde beantragt, die das öffentliche Interesse an der Übernahme des Hafens bescheinigen soll. Erhält das Département die Urkunde, „dann“, so Weiten, „werden wir ein Enteignungsverfahren einleiten“. Umsonst geht ArcelorMittal dabei nicht aus. Ein Richter wird in diesem Verfahren den Preis festsetzen, den das Département an ArcelorMittal zahlen muss. Die Unbillen des luxemburgischen Stahlkonzerns in Frankreich scheinen noch lange nicht beendet zu sein.
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