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Flughafen Hahn in Not

Flughafen Hahn in Not

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Beim hochdefizitären Flughafen Hahn zeigt die Regierung von Rheinland-Pfalz wenig Optimismus. Trotz Gesellschafterdarlehen weiss man nicht, wie es weiter gehen soll.

Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) befürchtet langfristig große Probleme für den stark verschuldeten Flughafen Hahn. «Ich mache mir nichts vor: Der Hahn ist eine schwierige Herausforderung», sagte sie am Dienstagabend in Mainz. Zumindest könne aber mit neuen Gesellschafterdarlehen von bis zu 80 Millionen Euro zu marktüblichen Bedingungen ein Sicherheitsnetz bis 2014 gespannt werden.

Damit gewinnt der Hunsrück-Flughafen, der unter Rückgängen bei Passagieren und Fracht leidet, laut Dreyer Zeit für eine Neuausrichtung, etwa mit zusätzlichen Partnern im Frachtgeschäft. Die Ministerpräsidentin zeigte sich allerdings nicht optimistisch bei der Frage, ob der Hahn mit seiner Nachtfluggenehmigung mehr Frachtflüge vom Frankfurter Flughafen bekommen könnte. «Frankfurt hat erheblich größere Kapazitäten gebaut als sie zur Zeit nutzen.»

Dauerhaft Steuergeld

Kritiker warnten am Mittwoch, es sei weiter ungeklärt, ob sich der Hahn je selbst tragen könne. Möglicherweise müsse der ehemalige US-Fliegerhorst dauerhaft mit Steuergeld gestützt werden – zum Missfallen der mitregierenden Grünen im Land und der kritischen EU-Kommission.

Brüssel prüft derzeit staatliche Beihilfen für den Hunsrück-Airport. In der zweiten Jahreshälfte wird auch eine EU-Richtlinie zu Subventionen an Regionalflughäfen erwartet. Vorher sind am Hahn keine neuen Finanzmodelle möglich, welche die Strukturen verändern. Bei einer «Übergangsfinanzierung» mit Gesellschafterdarlehen sei dies nicht der Fall, versicherte Dreyer.

Anders sehe es mit der Überlegung aus, ob der Hahn Startbahn, Rollwege und Tower an den Landesbetrieb Mobilität verkaufen und zurückpachten könne. Das akzeptiere Brüssel derzeit nicht. Dieses Modell «könnte aber später zum Zuge kommen», sagte Dreyer. Sie sei mit der EU-Kommission im engen Kontakt. Erst am Montag sei sie bei Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in Brüssel gewesen.