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„Ich fühlte mich überfordert“

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LUXEMBURG - Ein heute 30 Jahre junger Mann soll Autos, Chalets und Holzhaufen in Brand gesetzt haben. Außerden soll er sich mehrmals in den Gemeindelagern bedient haben. Jetzt steht er vor Gericht.

Vor der von Prosper Klein präsidierten Kriminalkammer des Bezirksgerichtes Luxemburg, war am Dienstag der Auftakt von einem Prozess bei dem sich ein 30-jähriger Mann unter anderem wegen Brandstiftung verantworten muss. Dem Mann wird auch vorgeworfen, er hätte in den Jahren 2011, 2012 und 2013 immer wieder in den Gemeindelagern gestohlen. Er selbst ist Gemeindearbeiter.

Die Fakten sollen sich zwischen August 2006 und September 2009 abgespielt haben. Hautsächlich in der Gegend vom Senningerberg und Niederanven, soll der Mann mehrere Autos, Schuppen, Chalets, Bäume, Holzhaufen und eine Scheune in Brand gesetzt haben. Bei dem Scheunenbrand und insgesamt vier Autos wurde einen Schaden von insgesamt 125.000 Euro festgestellt.

Zu Beginn des Prozesses gab der 30-Jährige an, er sei nur für zwölf Taten verantwortlich. Es würde ihm leid tun und er hätte die Opfer bereits teilweise entschädigt. Ein Ermittler erklärte im Zeugenstand, dass Anfang 2008 im Rahmen von Ermittlungen um einen der Brände festgestellt wurde, dass in dieser Gegend seit 2006 mehrere Feuer nach dem gleichen Schema entstanden waren. An verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten hätte es in dieser Gegend gebrannt.

Zu Beginn wurde ein Mitglied der lokalen Feuerwehr beschuldigt, doch dafür wurden weder Beweise gefunden. Auch konnte dieser Mann ein Alibi für verschiedene Taten liefern. Danach wurde, so der Ermittler das Umfeld vom heutigen Angeklagte untersucht. Der Beschuldigte hatte in einer ersten Phase mehrere Male die Brände bei der Feuerwehr gemeldet. Auch soll er bei einzelnen Feuern an Ort und Stelle gewesen sein. Mitte 2010 dann habe der Angeklagte bei der Polizei gestanden und verschiedene Taten gestanden. Er habe angegeben, immer die gleiche Methode verwendet zu haben: Er zündete ein Stück Stoff an und dieser sollte als Brandbeschleuniger dienen und die Objekte komplett in Brand setzen. In einer zweiten Phase gestand der Angeklagte dann noch weitere Taten.

„Nachdem wir den heutigen Angeklagten verhört hatten, kam es auch nicht mehr zu weiteren Bränden, weder auf dem Senningerberg noch in Niederanven“, so der Ermittler.

Motiv unklar

Bei den Ermittlern erklärte der Angeklagte, er würde unter Frust auf seinem Arbeitsplatz leiden. Auch bei dem Untersuchungsrichter habe der 30-Jährige angegeben, seine Arbeitskollegen würden ihm mobben. Auch soll der Mann den Untersuchungsrichtern erklärt haben, er würde unter einem gewissen Drang leiden, Brände zu legen. Vor dem Präsidenten der Kriminalkammer Prosper Klein allerdings, sprach der Angeklagte erneut vom Frust auf dem Arbeitsplatz. Der Mann arbeitet als Gemeindearbeiter. „Ich habe eine Lehre als Automechaniker und habe zu Beginn in einer Autowerkstatt gearbeitet. Danach bin ich zur Gemeinde Niederanven gewechselt und fühlte mich überfordert“, so der Beschuldigte.

Für die Gerichtsverhandlungen sind drei Tage vorgesehen. Am Mittwoch wird ein psychiatrischer Experte den Richtern sein Gutachten vorstellen.

(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)