Erneut war es am Donnerstag am Hauptermittler vor den Präsidenten der Kriminalkammer Prosper Klein zu treten. Zu Beginn der Sitzung wurde die Tatwaffe, also die Axt vorgezeigt. Ein Polizeibeamter hatte ebenfalls das Messer mitgebracht, das in die Bibel gestochen worden war. Eine weitere Waffe, das Flobert-Gewehr, welches das Opfer in seinem Schlafzimmer versteckte, um sich vor Einbrecher zu schützen, wurde dem Gericht gezeigt. Hierbei handelt es sich um ein gewöhnliches 9MM-Gewehr mit einem glatten Lauf.
Anschließend ging der Hauptermittler auf die Vernehmung von Marina R. ein. Die Frau, die sich das Leben genommen hat, kurz bevor sie vom Untersuchungsrichter gehört werden sollte, hat bei der Polizei angegeben, sie würde Charles C. von einer Anzeige aus einer Zeitung kennen. Ein weiterer Bekannter der Frau war Jérémy B. Dieser soll sie gefragt haben, ob sie niemanden kenne, der eine Person um die Ecke bringen könne. Sie habe Jérémy B. den Namen von Charles C. angegeben. Dieser soll angeblich ein Experte für solche Aufträge sein. Charles C. würde laut der Frau alles für Geld tun. Die Frau erfuhr, laut dem Polizeibeamten, erst am 24. Dezember des Jahres 2010, dass Camille K. umgebracht wurde. Sie soll den Beamten gesagt haben: „Ich bin mir sicher, dass Charles C. den Mann umgebracht hat“.
Danach ging der Polizist im Detail auf die Vernehmung des mutmaßlichen Täters Charles C. ein. Er habe bei der Polizei angegeben, Jérémy B. habe ihn kontaktiert, um ihm Geld zu geben. Dieses Geld sollte eine Entschädigung für einen Autohandel sein, den Charles C. für Jérémy B. arrangiert habe. Der Polizist erklärte, dass der Angeklagte sich immer wieder in Widersprüche verwickelte. „Charles C. hat bei uns verschiedene Versionen angegeben“, so der Beamte.
Keine Kohärenz
Die Aussagen hätten laut dem Ermittler keine Kohärenz. Auch die Tatsache, dass Charles C. bei der Polizei angegeben hat, er würde das Opfer Camille K. durch einen Flohmarkthändler kennen, kann, laut dem Ermittler, nicht exakt stimmen. Auch Jérémy B. hat bei der Polizei angegeben, dass er in den Monaten vor der Tat immer wieder telefonischen Kontakt zu Charles C. hatte. Die beiden gaben an, sie hätten mit Autos gehandelt. Jérémy B. hat ebenfalls bei der Polizei angegeben, dass er überzeugt ist, dass Charles C. der Mörder ist. Jedoch stritt er anlässlich der Vernehmung ab, ihn dazu beauftragt zu haben.
Der Angeklagte Pascal K. soll in der Vernehmung der Polizei gesagt haben, dass es nie zu einem Treffen zwischen ihm und Charles C. gekommen sei. Er wusste über seinen Freund Jérémy B., dass letzterer Kontakt zu Charles hatte. Er wusste, ebenfalls laut dem Ermittler, dass zwischen den beiden Geschäfte abgeschlossen wurden.
Im Laufe der Verhandlung am Donnerstag wurde immer wieder deutlich, dass alle Zeugen, die von der Polizei befragt wurden, den Beschuldigten und mutmaßlichen Mörder Charles C. belasten.
Am Freitag wird der Ermittler dem Gericht weitere Details liefern.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
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