Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Nach zwei Senkungen in Folge hatten Volkswirte mit dieser Zinspause gerechnet.
Wegen der schwächelnden Konjunktur gibt es jedoch bereits Forderungen, den wichtigsten Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft im Euroraum weiter zurückzunehmen. Niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite und können so das Wachstum anschieben.
Inflationsgefahr
Allerdings befeuern sie auf der anderen Seite die Inflation. Gegen einen weiteren Zinsschritt spricht: Noch haben die jüngsten massiven Maßnahmen der Notenbank nicht ihre volle Wirkung entfaltet. Außer mit extrem niedrigen Zinsen greifen die Währungshüter den von Staatsschulden- und Vertrauenskrise gebeutelten Banken mit einem umfangreichen Sonderpaket unter die Arme.
So reichte die EZB kurz vor Weihnachten über einen außergewöhnlich langen Dreijahreskredit fast 500 Milliarden Euro an Geldinstitute der Eurozone aus. Zudem lockerte sie die Kriterien für Sicherheiten, die Banken für Zentralbankgeld hinterlegen müssen. Alles das soll ein Austrocknen der Kreditströme verhindern und damit mögliche Negativfolgen für die Konjunktur abfedern.
Euro-Krise
Nach Meinung von Beobachtern wird sich die Notenbank unter ihrem seit Anfang November amtierenden Präsidenten Mario Draghi alle Optionen offen halten – auch aufgrund der nach wie vor vorhandenen Verspannungen im Bankensektor. Die EZB selbst stellte im Dezember fest, die Finanzstabilität im Euroraum sei so stark gefährdet wie nie seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008.
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