«Eine Erholung ist in Sicht, aber die wirtschaftliche Lage bleibt anfällig», sagte Währungskommissar Olli Rehn. Unter den Mitgliedsstaaten gebe es nach wie vor enorme Ungleichheiten. Euro-Problemfall Spanien kommt aber aus der Rezession nicht heraus. Nach einem Wachstum von 0,7 Prozent 2011 wird für das Südland in diesem Jahr ein Minus von 1,8 Prozent vorausgesagt, und auch für 2013 noch eine Schrumpfung von 0,3 Prozent.
Frankreich kommt 2013 demnach auf 4,2 Haushaltsdefizit vom Bruttoinlandsprodukt (BIP). Auch die Niederlande liegen im kommenden Jahr mit 4,6 Prozent weit über der Zielmarke von 3 Prozent.
Für Luxemburg rechnet die EU-Kommission mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent in diesem Jahr und von 2,1 Prozent 2013. Die Inflation soll 2012 bei knapp 3 Prozent liegen, 2013 bei 2. Das öffentliche Defizit würde 2012 bei 1,8 Prozent, im kommenden Jahr bei 2,2 Prozent liegen.
Griechenland weiterhin im Minus-Bereich
Für die Griechen rechnet Brüssel mit einer Abbremsung des Wirtschaftseinbruchs von Minus 6,9 Prozent im vergangenen auf Minus 4,7 Prozent in diesem Jahr, 2013 könnte zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder ein Nullwachstum erreicht werden. In Portugal, dem zweiten Land unter dem Euro-Rettungsschirm, beschleunigt sich dagegen der Wirtschaftseinbruch von Minus 1,6 im vergangenen auf Minus 3,3 Prozent in diesem Jahr, für 2013 erwarten die EU-Experten immerhin wieder ein leichtes Plus von 0,3 Prozent.
Wachstum in Sicht
Die Iren, die als drittes Land am Euro-Tropf hängen, konnten die Talsohle dagegen schon überwinden. Prognostiziert wird für 2012 ein Plus von 0,5 Prozent und von 1,9 Prozent im nächsten Jahr. Ein harter Weg steht Italien bevor, der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone: Dort erwarten Rehns Experten ein Minus von 1,4 Prozent in diesem Jahr, vor dem Anzug des Wachstums auf plus 0,4 Prozent 2013.
«Ohne weiteres entschlossenes Handeln könnte das Wachstum in der EU schwach bleiben», warnte der Währungskommissar. Auf Grundlage der neuen Beschlüsse zur Haushaltskonsolidierung «müssen wir die Anpassung durch eine Beschleunigung von wachstumsfördernden Maßnahmen unterstützen», forderte er am Freitag in Brüssel.
Zu Demaart
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