«Es gibt keinen internationalen Haftbefehl gegen den verurteilten ehemaligen Feuerwehrmann,» unterstreicht am Mittwochmorgen Justizsprecher Henri Eippers gegenüber Tageblatt.lu. Noch kann der untergetauchte 30-Jährige Einspruch gegen das Urteil einlegen. «Die gesetzliche Frist von 40 Tagen sei noch nicht abgelaufen,» so Eippers. Ob gegen den Mann ein internationaler Haftbefehl ausgeschrieben wird, steht noch in den Sternen.
Ob es sich um Bob Kirtz, den Luxemburger aus Paraguay handelt, kann der Justizsprecher nicht bestätigen. «Wir haben noch keine Anhaltspunkte,» sagt Eippers. Kirtz wurde wegen Brandstiftung 2008 und 2009 im vergangenen Jahr zu 15 Jahren Gefängnis und fünf Jahre auf Bewährung verurteilt. Dem Berufungsprozess am 27. Februar blieb der Mann fern. Auch sein Rechtsanwalt hat seit Monaten nichts mehr von seinem Mandanten gehört.
Ärger und Feuer
Vor drei Monaten ist plötzlich ein Bob Kirtz in Paraguay aufgetaucht. Er lebt in Villeta im Ortsteil Cumbarity und hat scheinbar auch dort Probleme. «Es geht dabei um Ärger mit den Nachbarn und einen Brand auf einem Grundstück,» heißt es von dem dort ansässigen Journalisten Jan Päßler vom Wochenblatt.
Anfang der Woche versuchten Polizisten den Luxemburger mit einem angeblichen internationalen Haftbefehl zu kidnappen und zu erpressen. Zahle Kirtz 10.000 Euro, würde man das Fahndungsmittel fallen lassen, so die die Forderung. Durch einen Trick konnte sich der Luxemburger aus der Situation befreien. Seine Freundin alarmierte die Polizei. Bei einer fingierten Geldübergabe und anschließenden Flucht wurden zwei korrupte Polizisten festgenommen.
Laut Wochenblatt ermitteln jetzt die Behörden vor Ort gegen die Beamten wegen Erpressung und Freiheitsberaubung. Der Luxemburger bewegt sich auf freiem Fuß in Villeta am Rio Paraguay, einem Grenzfluss zu Argentinien.
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