Es sei aus ihm im Büro des Untersuchungsrichters «herausgeplatzt», schreibt am Donnerstagmorgen die französische Tageszeitung «Le Républicain Lorrain» über das Geständnis von Eric F. Der Landwirt bestreitet aber jegliche sexuelle Übergriffe auf das Mädchen.
Zur Zeit sitzt er in Untersuchungshaft in Metz-Queuleu, nur wenige Kilometer von Luxemburg. Der 48-Jährige aus dem Département Meurthe-et-Moselle gilt als tatverdächtig für die Entführung der 7-jährigen Berenyss. Die französische Justiz wirft ihm Entführung, Freiheitsberaubung und sexuellen Übergriff auf Minderjährige unter 15 Jahren vor.
«Kein Räuber»
Was mag wohl in dem 48-Jährigen gefahren sein, um Berenyss zu entführen? Darauf gibt Anwältin Caroline Pelas, die beim Verhör dabei war, keine Antwort. Sie beruft sich auf die laufenden Ermittlungen. Nur so viel sagt sie : «Er verneint, ein Räuber zu sein. Er ist sich aber bewusst, dass er das, was er Berenyss angetan hat, vor ihren Eltern nicht zu entschuldigen ist. Er ist sehr betroffen von dem, was er getan hat.»
Am Mittwoch erklärten die Eltern des Mädchens, Berenyss habe den 48-Jährigen identifiziert. Die französischen Ermittler hatten den Tatverdächtigen am Dienstag in seiner Wohnung festgenommen (Artikel). DNA-Spuren an den Kleidung der Kleinen hatten die Ermittler zu Eric F. geführt. Diese stimmten überein mit jenen Spuren, die man bei einer kürzlich erfolgten Anklage gegen den Verdächtigen ermittelt hatte. Zurzeit laufen Ermittlungen gegen den 48-Jährigen wegen sexueller Übergriffe auf Familienmitglieder.
Heiße Spur
Und doch war es Berenyss selbst, die eine große Hilfe für die Ermittler war, schreibt «Le Républicain Lorrain». Sie hatte genaue Angaben über den Kastenwagen und das verfallene Haus von Eric F. gemacht. Die 7-jährige hatte vor ihrem Verschwinden bemerkt, das ein weißer Lieferwagen, ähnlich wie das Entführungsfahrzeug, vor ihrem Elternhaus geparkt war (Artikel).
Außerdem habe der Entführer eine SMS von einem Familienangehörigen bekommen, die ihn über die sogenannte «Alerte enlèvement» informierte, hieß es am Mittwochabend in Metz.
Vor der Haustür entführt
Am vergangenen Donnerstag war die 7-jährige Berenyss aus Sancy (Meurthe-et-Moselle) entführt worden. Das Kind war unweit ihres Elternhauses mit dem Fahrrad unterwegs. Plötzlich war sie verschwunden. Am Abend wurde eine sogenannte «Alerte Enlèvement» ausgelöst. Über Radio, Fernsehen auf Autobahnen wurde über das Verschwinden von Berenyss informiert.
Am selben Abend gegen 23.00 Uhr wurde Berenyss zwei Autostunden von ihrem Entführungsort entfernt in den französischen Ardennen ausgesetzt (Artikel). Dort klingelte sie an einer Tür. Die Bewohnerin, eine Ärztin nahm sich der Kleinen an.
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