«In den vergangenen 12 Jahren habe ich Tausende von Stunden an Arbeit in die Maschine gesteckt,» erklärt Pesché der US-Zeitung ‹Laconia Daily Sun›.
Der 69-jährige Pesché ist ein passionierter Pilot. Er flog lange Jahre für die Luxair und hat mehr als 22.000 Flugstunden auf dem Buckel. Die meisten sammelte er als Pilot von Passagiermaschinen.
Die Idee zu seinem selbst konstruierten Flugzeug kam 1994. Sein Plan, als Rentner in die USA ziehen und in einem Haus an einem See wohnen. Wo anderen ein Auto reicht, wollte Pesché allerdings ein Wasserflugzeug. Im US-Bundesstaat New Hampshire bei der Ortschaft Moultonborough wurde er und seine Frau an einem Gewässer namens Berry Pond fündig. Er kaufte ein Seegrundstück und kurzerhand noch einen alten Hangar gleich um die Ecke am Flughafen von Moultonborough.
Lange geplant
Wenig später besorgte er sich einen Bausatz des Wasserflugzeugs «Seawind». Doch damit wollte sich der Pilot aus Luxemburg nicht zufrieden geben. Er wollte was völlig neues und eigenes aus dem Bausatz kreieren. «Zunächst musste ich Platz für eine Arbeitsfläche in meinem Hangar schaffen. Dafür brauchte ich allerdings zwei Jahre. Ich hatte nur während meiner Urlaubstage Zeit für meinen Hangar,» so Pesché gegenüber der ‹Laconia Daily Sun›.
1998 liefen die Vorbereitungen für sein eigenes Flugzeug an. Die «Experimental Aircraft Association» hat allerdings strenge Regeln. Mindestens 51 Prozent an einem Flugzeug müssen selbst entwickelt sein, will man sich stolz in den USA Flugzeugkonstrukteur nennen. «Es dauerte Tausende von Stunden für die Pläne,» so Pesché.
Stärkerer Antrieb
In der Vergangenheit wurden etwa 60 Seawinds weltweit gebaut. Sie hat eine Spannweite von etwas mehr als 10 Metern und eine Gesamtlänge von neun Metern. Eigentlich werden diese Wasserflugzeuge von einem 300 PS Lycoming-Motor angetrieben. Für den Luxemburger zu wenig. Er entschied sich für ein 550 PS starken Turboprop-Motor von Pratt & Whitney. «Er ist leichter und stärker,» unterstreicht Pesché.
2007 folgten die ersten Testläufe am Boden. «Wir mußten hunderte von Änderungen am Grundmodell vornehmen. Der Bausatz war nur der Ausgangspunkt. Wir veränderten fast alles,» erklärt der Pilot. Zahlreiche Teile mußten an der Maschine verstärkt werden. Selbst für das Fahrwerk mußte eine neue Lösung her.
Erstflug 2012
Im Sommer 2012 soll die Maschine das erste Mal abheben. «Ich werde allerdings nicht hinter dem Steuer sitzen,» erklärt Pesché und begründet, «du willst immer sicher fliegen, eignest dir allerdings über die Jahre Gewohnheiten an, die nur schwer abzulegen sind. Darum überlasse ich den Erstflug einem erfahrenen Testpiloten für solche Flugzeuge.»
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