Diese Wunden hat Timoschenko

Sechs Wochen vor Beginn der Fussball-EM und inmitten der Debatte über den Fall Timoschenko erschüttert ein Bombenanschlag die Ukraine. Bei vier Explosionen im Zentrum der östlichen Stadt Dnipropetrowsk wurden mindestens 27 Menschen verletzt, darunter neun Schulkinder. Im Fall der erkrankten Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko, die in Dnipropetrowsk geboren wurde, mahnte Deutschland derweil eine zügige Behandlung an.

" class="infobox_img" />Sie sagt, ihr sei in den Magen geschlagen worden. (Foto: Reuters)

Timoschenko sitzt weiter im Gefängnis, befindet sich im Hungerstreik und ist offenbar ernstlich krank. Tochter Eugenia befürchtet eine mögliche Zwangsernährung ihrer Mutter. Ihr im tschechischen Exil lebender Ehemann Oleksandr warf den Behörden gar vor, seine Frau töten zu wollen.

Merkel will Timoschenko nach Deutschland holen

Fotos, die zeigten, wie seine Frau in einer Gefängniszelle zusammengeschlagen werde, seien «schockierend und entsetzlich», sagte Oleksandr Timoschenko der Nachrichtenagentur AP. Die ihr dabei zugefügten Verletzungen seien eine «Generalprobe für ihre physische Zerstörung – ein Mord, den die Behörden seit der Repressionen gegen sie auszuführen planen».

Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel betonte, die Bundesregierung versuche alles, um Timoschenkos Lage zu verbessern. Die Situation sei sehr ernst, sagte sie. «Wir haben von deutscher Seite aus schon mehrmals Ärzte geschickt und haben sie auch untersuchen lassen», erklärte Merkel. Das Auswärtige Amt und das Kanzleramt seien darum bemüht, Timoschenko eine Behandlung in Deutschland zu ermöglichen.