Laut Gesetz muss ab sieben Angestellten ein Sozialplan ausgearbeitet werden, bei sechs muss man es nicht tun. Luxguard nutze diese Regelung, um ab dem 6. November sechs Angestellte zu Entlassungsgeprächen vorzuladen, so der OGBL am Montag. Des Weiteren sollen drei Arbeiter ihre zeitlich befristeten Verträge nicht verlängert bekommen. Ähnlich ergeht es zwei Beschäftigten, die sich in der Probezeit befinden.
Die Direktion habe angekündigt, den Druck auf den Arbeitnehmern so lange aufrechtzuerhalten, bis die Personalvertreter mit erheblichen sozialen Einschnitten, unter anderem Lohneinbußen und die Abschaffung von Prämien, einverstanden seien, so die Gewerkschaft weiter. Die Firmenleitung wolle nichts hören von Anpassungsvorruhestand, Arbeitserhaltungsmaßnahmen oder einem Transfer eines Teils der Arbeiter auf die anderen Guardian-Standorte (Bascharage, Grevenmacher).
Demo am 12. November
Die Reaktion der Gewerkschaft: Eine Demonstration am 12. November vor den Toren des Werkes in Düdelingen.
Der Flachglasproduzent hat bereits vor Wochen mit der Schließung des Werks gedroht, sollten die Angestellten nicht zu drastischen Einschnitten einwilligen. Um die Produktion aufrecht zu erhalten, muss im Werk investiert werden. Die Rede ist von knapp 100 Millionen Euro für einen neuen Ofen. Die bestehende Anlage kann nach Reparaturarbeiten jedoch noch einige Jahre weiterfunktionieren.
Laut Wirtschaftsminister Etienne Schneider könnten 240 der 290 Jobs bei Luxguard gerettet werden. Das gab er nach einem Gespräch im Mutterhaus Guardian in den USA bekannt.. Der OGBL beklagte sich damals, dass die gemachten Aussagen allesamt «sehr vage» seien. Luxguard hatte den Kollektivvertrag Anfang Oktober gekündigt.
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