«Ich denke, dass das größte Land in der Europäischen Union, Deutschland, etwas vorsichtiger sein sollte», sagte der sozialistische Minister am Montag in Brüssel. «Ich finde es nicht in Ordnung, dass deutsche Politiker sagen, man brauche Kommissare und man müsse Griechenland unter Aufsicht stellen. Wenn jemand das Recht dazu hat, das zu einem bestimmten Zeitpunkt zu tun, dann sind es die Institutionen der EU.»
Asselborn nahm an einem Treffen sozialdemokratischer Spitzenpolitiker der EU unmittelbar vor dem EU-Gipfel teil. Deutschland müsse «aufpassen, dass man hier nicht mehr verletzt als notwendig», sagte Asselborn. «Wenn man von einem Staatskommissar oder von einer totalen Kontrolle spricht, dann schaltet man die griechische Regierung und das griechische Parlament aus. Ich glaube, das sollte man nicht machen. Auch aus Deutschland sollten keine solchen Rufe kommen.»
Juncker: «Die Frage darf gestellt werden»
Eine gewisse Sympathie für die Sparkommissar-Idee zeigt hingegen der Chef der Euro-Gruppe, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker. «Die Frage darf sehr wohl gestellt werden, wenn ein Land X dauerhaft sich nicht an die Vereinbarungen hält, ob wir dann zusätzliche Überwachungsmaßnahmen treffen müssen», hatte Juncker am Sonntagabend dem ZDF gesagt. Das sehe er aber nicht als ein spezifisch und exklusives griechisches Problem, «sondern dies muss dann für alle gelten.»
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