Samstag20. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Bestürzung in Luxemburg über die Anschläge

Bestürzung in Luxemburg über die Anschläge
(AFP)

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Anschläge in Norwegen mit mehr als 90 Toten haben in Luxemburg Entsetzen und Bestürzung ausgelöst. Großherzog Henri kondolliert kondoliert trauernden Norwegern.

«Wir sind schockiert über die Tragödie, unsere Trauer gilt den Familien und Hinterbliebenen der Opfer, heißt es am Samstagnachmittag in einer Botschaft an die Norweger.

Noch immer rätselt das Land über die Hintergründe der Terror-Anschläge mit mehr als 90 Toten: Der mutmaßlich rechtsradikale Täter richtete ein beispielloses Blutbad an. Möglicherweise hatte er einen Helfer.

«Schlimmste Katastrophe Norwegens»

Allein 85 Todesopfer wurden nach dem Massaker in einem Jugendsommerlager auf der Insel Utøya unweit der Hauptstadt Oslo geborgen. Bei einer vorangegangenen Bombenexplosion im Osloer Regierungsviertel starben sieben Menschen. Ministerpräsident Jens Stoltenberg sprach von der schlimmsten Katastrophe Norwegens seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die Polizei sucht jetzt nach einem zweiten Täter. Das bestätigten Fahndungssprecher am Samstag in Oslo. Als Hintergrund wurden die Angaben von Augenzeugen genannt. Kriposprecher Einar Aas sagte der Online-Ausgabe der Zeitung «Verdens Gang»: «Wir haben mehrere übereinstimmende Zeugenaussagen, wonach es einen zweiten Täter geben soll. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das aufzuklären.»

Mehr Opfer befürchtet

Die Polizei schloss am Samstag nicht aus, dass sich die Opferzahl noch weiter erhöhen könnte. Im See um die Insel Utøya werde nach weiteren Opfern gesucht. Bis zum späten Freitagabend waren die Behörden zunächst von insgesamt 17 Toten ausgegangen.

Weltweit löste der Doppelanschlag, der nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei in Oslo von einem 32-jährigen Norweger verübt wurde, Entsetzen aus. Der noch am Freitag festgenommene Mann soll als Einzeltäter gehandelt haben. Er wird der rechten Szene zugeordnet und soll «christlich-fundamentalistisch» orientiert sein. Zwei Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole, wurden sichergestellt.

Langfristige Ermittlungen erwartet

Der 32-jährige Anders Behring Breivik habe bisher nicht im Blickfeld der Polizei gestanden. Zwar sei er bereit auszusagen, man stehe aber vor «äußerst umfassenden und langfristigen Ermittlungen».

Die Osloer Innenstadt, wo die Explosion große Zerstörungen angerichtet hat, wurde am Samstag vom Militär gesichert. Die Einheiten sollten vor allem die Ermittlungsarbeit der Polizei im Regierungsviertel absichern, sagte Ministerpräsident Stoltenberg.

Innenstadt ist menschenleer

Die Aufforderung an alle Bürger, sich aus der Innenstadt fernzuhalten, wurde aber wieder aufgehoben. Die norwegische Flagge wehte an allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast. Die von dem Anschlag besonders schwer getroffenen Teile des Zentrums seien am Morgen fast menschenleer gewesen, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa. «Das ist heute wie in einer Geisterstadt», sagte auch der 17 Jahre alte Harald Jakhelln.

Norwegens König Harald V. forderte seine Landsleute auf, «in dieser schweren Situation zusammenzustehen und einander zu stützen». Regierungschef Stoltenberg sprach von einer «nationalen Tragödie» und sagte: «Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir in unserem Land keine schlimmere Katastrophe erlebt.»