Flaggen wehten auf Halbmast, Kinos blieben geschlossen und Bergleute in Kohlegruben legten die Arbeit nieder. Webseiten waren nur als schwarzer Bildschirm zu sehen. Bei einer im Fernsehen übertragen Trauerfeier in der Stadt Zhouqu gedachten rund 5.000 Rettungskräfte und Einwohner der Toten.
Erdrutsche und Flutwellen in der Provinz Gansu hatten am ersten Augustwochenende mehrere Ortschaften im Bezirk Zhouqu komplett zerstört, mindestens 1.248 Menschen kamen ums Leben. 496 Einwohner wurden am Sonntag noch immer vermisst.
Für die kommenden Tage erwarten Meteorologen weitere schwere Regenfälle. Rettungskräfte und Soldaten bemühten sich am Sonntag rund um die Uhr, den angeschwollenen Fluss Bailong zu entlasten und weitere Überschwemmungen zu verhindern.
Ein Drittel von Zhouqu stand unter Wasser, nach Regierungsangaben wurden mindestens 45.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Staatliche Medien meldeten erste Fällen von Ruhr. Die Behörden hätten Geräte zur Wasseraufbereitung organisiert, berichtete der amtliche China News Service (CNS).
Am Samstag gingen in der benachbarten Provinz Sichuan neue Erdrutsche nieder, 38 Menschen galten laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua als vermisst. Im Bezirk Wenchuan wurde unter anderem ein als Krankenhaus genutztes provisorisch errichtetes Gebäude zerstört. Der landesweite Trauertag wegen einer Naturkatastrophe war bereits der dritte in China binnen drei Jahren. 2008 hatte die Regierung eine dreitägige Trauer wegen des Erdbebens in Sichuan mit fast 90.000 Toten angeordnet. Einen weiteren Trauertag gab es nach dem Beben in Yushu im April, bei dem fast 2.700 Menschen ums Leben kamen.
apn
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