«Wenn wir jetzt das Gesamtpaket wieder aufreißen, ist das für den EU-Gipfel nicht das Beste», sagte Luxemburgs Diplomatiechef Jean Asselborn der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» (RP – Donnerstagausgabe). «Ich denke, die Bundesregierung sollte jetzt nicht an Wahlen denken», mahnte der Minister.
Asselborn kritisierte, dass die Kanzlerin bereits während der Verhandlungen in den vergangenen Wochen «zu sehr von oben herab» agiert habe. Merkel habe anderen Staaten etwa Vorgaben für deren Lohn- oder Rentenpolitik machen wollen. «Ohne Deutschland, das wissen die Deutschen, geht nichts beim Euro», sagte Asselborn. «Ich habe den Eindruck, dass diese Haltung des Ohne-uns-geht-nichts von der Bundesregierung manchmal verwechselt wurde mit einem Diktat», kritisierte der luxemburgische Vize-Premierminister.
Auch Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hatte das Verhalten der deutschen Regierung kritisiert. Sie trage der Haltung der anderen europäischen Ländern nicht Rechnung.
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