Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat am Sonntag eine Umbildung seines Kabinetts bekanntgegeben. Die wegen einer Affäre belastete Außenministerin Michèle Alliot-Marie wird durch den bisherigen Verteidigungsminister Alain Juppé ersetzt. Dessen Nachfolger wird der bisherige Fraktionschef der UMP-Partei im Senat, Gérard Longuet. Der bisherige Innenminister Brice Hortefeux Brice Hortefeux tauscht seinen Posten mit Sarkozys bisherigem Generaldirektor Claude Guéant. Guéant war Sarkozys enger Mitarbeiter bereits zu dessen Zeiten als Innenminister.
Alain Juppé leitete das Außenministerium bereits 1993. Zwei Jahre später wurde er Premierminister Frankreichs.
Sarkozy hatte seine Regierung zuletzt vor drei Monaten umgebildet. Er reagierte – speziell auch vor dem Hintergrund des französischen G20-Vorsitzes – auf eine zunehmende Glaubwürdigkeitskrise Alliot-Maries in Nordafrika. Die langjährige Karriere-Politikerin war durch einen Interessenkonflikt während einer Tunesien-Urlaubsreise zu Beginn der dortigen Revolution zunehmend unter Druck geraten. Sie hatte sich von einem Geschäftsmann freihalten lassen, der dem Clan des gestürzten Diktators Zine el Abidine Ben Ali nahestand.
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