Die französische CGT befürchtet für die europäischen ArcelorMittal-Werke das Schlimmste. Was 2011 mit zeitweiligen Stilllegungen begann werde bis Ende 2012 fortgesetzt, so Jacques Laplanche, Generalsekretär des Europäischen Betriebsrats des Stahlkonzerns am Mittwoch. Seiner Meinung nach sind in diesem Jahr 6.000 Arbeitsstellen beim Stahlkocher gefährdet.
Bereits vergangene Woche teilte das Unternehmen die Abschaffung von rund 1.000 Stellen in Polen, dies nachdem kurz zuvor 630 Angestellten der tschechischen Filiale in Ostrava ihren freiwilligen Abgang mitgeteilt hatten. Europaweit werden Anlagen stillgelegt oder vorläufig geschlossen. Das ist der Fall für das Stahlwerk in Madrid. In Liège wurden bereits zwei Hochöfen definitiv heruntergefahren. Dabei gehen 580 Jobs verloren. In Florange wurden die Hochofenanlagen vorerst stillgelegt. In Luxemburg sind die Werke in Rodange und Schifflingen gefährdet. Dort wurde die Produktion gedrosselt oder ganz angehalten. Bedroht sind knapp 500 Arbeitsplätze. Im rumänischen Galati sollen bis Ende 2012 rund 1.100 Mitarbeiter freiwillig gehen. Gefährdet seien außerdem 500 Stellen in der Logistik und rund 300 im Informatikbereich.
Was in Polen und Tschechien geschehe, sei nur die erste Phase eines Plans, mittelfristig bis zu 50 Prozent der Stellen in Zentraleuropa zu kappen, meint Jacques Laplanche.
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