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48 Verletzte und sieben Tote

48 Verletzte und sieben Tote
(Dominic Lipinski)

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Wieder ist ein Fahrzeug auf einer Londoner Brücke in Menschen gerast. Kurz später meldet die Polizei einen weiteren Vorfall in der Nähe der London Bridge. Sechs Menschen streben.

Laut Polizeiangaben fuhr am Samstagabend zunächst ein Lieferwagen auf der London Bridge in eine Gruppe von Fußgängern. Dann seien drei Männer aus dem Fahrzeug gesprungen und hätten bereits verletzte Personen mit Messern attackiert. «Das war wie ein Amoklauf», zitierte die BBC einen Zeugen. Anschließend seien die Täter zu Bars und Restaurants in der Umgebung gelaufen und hätten gerufen: «Dies ist für Allah». Auf Twitter forderte die Polizei die Bevölkerung auf, das Gebiet zu meiden. Die London Bridge wurde komplett abgeriegelt.

Kurz nach dem ersten Zwischenfall wurde eine Messerstecherei aus dem nahegelegenen Borough Market gemeldet. Der Markt ist eine beliebte Touristenattraktion. Die Polizei sperrte große Areale in der Stadt weiträumig ab. Sie bat die Menschen, nicht leichtfertig Videos und Bilder von den Tatorten in Umlauf zu bringen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden die Angreifer am Borough Market von Sicherheitskräften erschossen – acht Minuten nach Eingang des Notrufs. Die Attentäter hätten Westen getragen, die so ausgesehen hätten, als würden sie Sprengstoff enthalten. Die Westen hätte sich später jedoch als harmlose Attrappen entpuppt.

Premierministerin Theresa May sprach am frühen Morgen von einem möglichen Terrorakt. Sie berief Medienberichten zufolge für Sonntagmorgen eine Sondersitzung des Cobra-Komitees, des höchsten britischen Sicherheitsgremiums, ein. Londons Bürgermeister Sadiq Khan sprach von einer «gezielten und feigen Attacke» auf unschuldige Londoner und Besucher.

Drei Verdächtige

Insgesamt wurden 48 Verletzte in Krankenhäusern der britischen Hauptstadt behandelt. Weitere Opfer seien schon vor Ort versorgt worden, teilte der Rettungsdienst am Sonntag auf Twitter mit. Sieben Menschen überlebten die Attentate nicht.

Die Polizei geht derzeit von nur drei Tatverdächtigen aus. Man müsse aber noch weitere Ermittlungen durchführen, um dies mit hundertprozentiger Sicherheit sagen zu können, sagte Großbritanniens Anti-Terror-Chef Mark Rowley am Sonntag. Drei Terroristen waren nach den Attacken in der Nacht zum Sonntag erschossen worden. Die Polizeipräsenz in der britischen Hauptstadt solle in den kommenden Tagen erhöht werden, sagte Rowley weiter.

«Muslimverband veruteilt Tat»

Der britische Muslimenverband MAB hat die Terrorattacken in London verurteilt. «Als Mitglieder der Britischen Gesellschaft müssen wir weiterhin alle Terrorakte verurteilen», sagte der MAB-Vorsitzende Dr Omer El-Hamdoonin am Sonntagmorgen. «Wir dürfen diesen Kriminellen nicht erlauben, Hass und Angst zu verbreiten. Wir müssen ihre Versuche vereiteln, uns zu spalten.»

IS feiert die Attentate

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag in London als Erfolg gefeiert. Das berichtete die auf die Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf IS-nahe Medien. Der IS hat den Anschlag bisher nicht offiziell für sich reklamiert.