Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal will seine hohe Schuldenlast mit der Ausgabe neuer Aktien und einer Wandelanleihe drücken. Rund 4 Milliarden US-Dollar will der Konzern mit den Kapitalmaßnahmen einnehmen, teilte ArcelorMittal am Donnerstag mit. Am Mittwoch war noch von 3,5 Milliarden Dollar die Rede.
Der Stahlkonzern will seinen Schuldenberg mittelfristig auf 15 Milliarden Dollar drücken.
Für 1,75 Milliarden Dollar sollen ordentliche Aktien ausgegeben werden, ungefähr 104 Millionen Anteilscheine zum Angebotspreis von 16,75 Dollar. Für 2,25 Milliarden Dollar wird die Wandelanleihe angeboten. Diese Papiere müssen in drei Jahren in ordentliche Aktien umgewandelt werden.
Familie Mittal mit 600 Millionen dabei
Die Familie Mittal selbst wird mit 600 Millionen Dollar an der Operation beteiligt sein, bestätigte das Unternehmen am Donnerstag, zu je 300 Millionen für die neuen Aktien und die Wandelanleihe.
Der eingesammelte Betrag wird integral zum Schuldenabbau verwendet. Damit soll der Schuldenstand bis Ende Juni auf 17 Milliarden Dollar reduziert und das Mittelfristziel von 15 Milliarden Dollar schneller erreicht werden. Die Kapitalaufstockung wird von Mittals Hausbank Goldman Sachs koordiniert.
7 Milliarden Dollar EBITDA
Vorstandschef Lakshmi Mittal hatte am Mittwoch die Prognose für den operativen Gewinn im abgelaufenen Jahr bestätigt. Demnach soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rund 7 Milliarden Dollar erreichen.
ArcelorMittal steht auf vielen Seiten unter Druck. So macht dem Konzern der Preisverfall und die schwache Nachfrage in seinem Kerngeschäft Stahl weiter zu schaffen, zudem lastete der gleichzeitige Rückgang der Eisenerzpreise in den vergangenen Quartalen auf dem Geschäft. Für sein Europageschäft erwartet der Stahlkonzern eine Abschreibung im vierten Quartal 2012 von rund 4,3 Milliarden US-Dollar.
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