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30 Prozent-Quote für Studenten aus Luxemburg

30 Prozent-Quote für Studenten aus Luxemburg
(dpa-Archiv)

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LUXEMBURG/BRÜSSEL - Ab diesem Herbst gilt an Belgiens Universitäten eine 30-prozentige Quote für ausländische Studenten in Medizin/Zahnmedizin. Luxemburger Studenten fallen unter diese Regelung.

Am Dienstag beschloss die Hochschulkommission des Regionalparlaments Brüssel/Wallonien, eine Quote von 30 Prozent für ausländische Studienbewerber in den Fachbereichen Medizin/Zahnheilkunde einzuführen. Diese Regelung tritt bereits zu Beginn des akademischen Jahres 2012/2013, also ab dem kommenden Wintersemester, in Kraft. Sie betrifft alle nicht in Belgien wohnhaften Studienbewerber und somit auch Bewerber aus Luxemburg.

Welche ausländische Abiturienten Medizin oder Zahnmedizin studieren dürfen, entscheidet das Los. Dieses Auswahlverfahren wird bereits in Fächern wie Tiermedizin und Kinesitherapie angewandt. Eine Übergangsregelung sieht einen Einschreibungsstopp für alle Kurse des 1. Zyklus in den beiden Fächern bis zum 20. August 2012 vor.

Luxemburgs zukünftige Medizinistudenten dürften von der neuen Regelung verschont bleiben. Laut Hochschulminister François Biltgen stehen Abiturienten, die ihre Reifeprüfung in Luxemburg abgelegt haben, im zweiten Lehrjahr 15 Plätze für ein Medizinstudium an den belgischen Unis zu. Das sei vor Jahren mit den belgischen Behörden vereinbart worden, so Biltgen in einem RTL-Radio Lëtzebuerg-Gespräch. Das erste Jahr müssen sie an der Luxemburger Universität belegen.

1.463 Medizinstudenten aus Luxemburg

Nach Angaben der Beratungsstelle für Studenten (CEDIES) haben 2010/2011 1463 Abiturienten aus Luxemburg Humanmedizin im Ausland studiert. Insgesamt 2.638 Studenten hätten eine finanzielle Hilfe angefragt, um in Belgien zu studieren, so der Tätigkeitsbericht der Beratungstelle. An folgenden Universitäten waren Luxemburger Studenten eingeschrieben: Antwerpen, Brügge, Brüssel, Gent, Lüttich, Gent, Louvain, Mons und Namur, heißt es weiter im CEDIES-Bericht.

Nach Angaben des Hochschulministers Jean-Claude Marcour im belgischen «lesoir.be» vom Dienstag, hat in der Zahnmedizin das Verhältnis zwischen Abiturienten aus Belgien gegenüber denen aus dem Ausland die 70/30-Aufteilung überschritten und liegt derzeit eher bei einem Prozentsatz von 55/45. Bei der Humanmedizin hat sich das Verhältnis von 83/17 zu 74/26 entwickelt. Weiter berichtet «lesoir.be» unter Berufung auf Zahlen aus dem Hochschulministerium, dass die Zahl der eingeschriebenen ausländischen Studenten im Fach Zahnmedizin sich zwischen 2005 und 2011 verfünfacht hat. Die Zahl der Humanmedizin-Studenten verdreifachte sich im selben Zeitraum.

Bereits 2006 verabschiedete das Parlament der französischsprachigen Gemeinschaft das sogenannte «Simonet»-Gesetz. Diese Regelung beschränkte den Zugang von ausländischen Studenden zu Fächer wie Kinesitherapie oder Tiermedizin mit einer 30-prozentigen Quote. Auch in Studiengängen wie Ergotherapie, Logopädie, Podologie, Audiologie und Hebammen- und spezielle Erzieherausbildungen legt das «Simonet»-Gesetz eine 30-prozentiqe Quote auf.