Die Razzien seien nicht direkt mit den Ermittlungen im Fall Merah verbunden, heißt es jedoch vonseiten der Polizei. Sie hätten lediglich als Ziel etwaige Terrorzellen aufzudecken und zu zerschlagen.
Nach dem Tod vom Attentäter von Toulouse, Mohamed Merah am 22. März habe der französische Präsident, Nicolas Sarkozy eine „Bewertung der Lage“ gefordert, heißt es aus Justizkreisen. Die Polizei soll herausfinden, welche Gefahr von islamistischen Gruppen ausgeht. Die Razzien am Freitagmorgen fanden in Toulouse, aber auch im Großraum Paris sowie in Städten wie Marseille, Lyon und Nizza statt. Nach Angaben der Ermittler wurden auch Waffen beschlagnahmt, darunter mindestens ein Sturmgewehr der Marke Kalaschnikow. Verantwortlich für den Einsatz waren der Inlandsgeheimdienst (DCRI) sowie Anti-Terror-Ermittler der Pariser Polizei. Sie wurden an manchen Orten von Spezialkräften der Eliteeinheit RAID unterstützt.
Radikale bei der Trauerfeier
Abdallah Zekri, Mitarbeiter des Großen Moschee in Paris, der die Beerdigung Merahs organisierte, sagte gegenüber französischen Journalisten, dass unter den etwa 30 anwesenden Jugendlichen auf der Trauerfeier etwa ein halbes Dutzend «islamistische Parolen äußern wollten».
Merah war am 22. März, nach einer 32-stündigen Belagerung durch die Polizei in seiner Wohnung getötet worden. Er hatte am 11., 15. Und 19. März insgesamt sieben Personen getötet, darunter drei Kinder. Der Attentäter von Toulouse soll Al Kaida nahe gestanden haben. Sein älterer Bruder Abdelkader Merah wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Er wird der Mittäterschaft beschuldigt.
Zu Demaart
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