Es gilt als wahrscheinlich, dass Amtsinhaber Joseph Kabila (40), der seit 2001 die Zügel des riesigen zentralafrikanischen Landes in der Hand hält, als Staatschef bestätigt wird. Sein größter Herausforderer ist der 78-jährige Etienne Tshisekedi, der bereits unter dem Diktator Mobutu mehrmals Ministerpräsident war.
Beobachter befürchten schwere Ausschreitungen im Anschluss an die Wahlen. Thisekedi hat seine Anhänger bereits zu Protesten aufgerufen, falls er bei der Abstimmung verlieren sollte. Bereits am Wochenende war die Polizei in der Hauptstadt Kinshasa mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. Insgesamt bewerben sich elf Kandidaten um das Präsidentenamt.
Logistische Herausforderung
Mehr als 18 000 Kandidaten hoffen auf eines der 500 Mandate im Parlament. Die Wahlzettel sind meterlang. Es handelt sich erst um die zweite freie Wahl, seit die ehemalige belgische Kolonie 1960 ihre Unabhängigkeit erlangte. Das Wahlergebnis soll am 6. Dezember veröffentlicht werden.
Der Urnengang ist vor allem eine riesige logistische Herausforderung: Der Kongo hat die Größe Westeuropas, jedoch sind weite Landesteile von Dschungel bedeckt und nur schwer zugänglich. Oft seien tagelange Märsche nötig gewesen, um überhaupt die Stimmzettel zu den insgesamt 62 000 Wahllokalen zu transportieren, sagte ein Reporter des arabischen Senders Al Dschasira.
Zu Demaart
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