Anfangs waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Funde nur rund 50 Jahre alt seien. Erst später hieß es, die menschlichen Überreste stammten aus dem achten Jahrhundert. Anzeichen von Gewalt seien an den Schädel- und Knochenresten nicht zu erkennen gewesen.
Der Fund weise typische Merkmale von Friedhöfen aus der Zeit von 700 bis 1200 nach Christus auf, sagte Emiliano Gallaga Murrieta vom Nationalen Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH). Außerdem wiesen die Schädel Verformungen auf, die für die Mayas und die Bräuche ihrer Zeit charakteristisch seien. Entsprechend dem damaligen Schönheitsideal wurden oft die Köpfe abgebunden, um schmaler und länger zu wirken.
Die Überreste waren im Bundesstaat Chiapas unweit der Grenze zu Guatemala entdeckt worden. Daher war zunächst spekuliert worden, dass es sich bei den Toten um Opfer des jahrzehntelangen Bürgerkrieges handele. In Guatemala herrschte von 1960 an ein Bürgerkrieg, in dem das Militärregime vor allem die indigene Bevölkerung bekämpfte und zahlreiche Massaker anrichtete. 200.000 Menschen starben, bis 1996 ein Friedensvertrag unterzeichnet wurde.
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