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Wer profitiert?

Wer profitiert?
(dpa/Bundesbank)

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Negative Zinsen in Europa.

Bei Europas Banken steigt die Angst vor den negativen Zinsen. Bereits heute müssen sie einen Strafzins von 0,3 Prozent bezahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.

Christian Muller cmuller@tageblatt.lu

Die Zentralbank will die Banken auf diesem Weg „zwingen“, ihre überschüssige Liquidität als Kredite weiterzuverleihen – und so die Konjunktur ankurbeln. Ob diese Politik aber Erfolg haben kann, wird weithin bezweifelt. Immerhin steigen so die Kosten der Banken, und dies setzt ihre Bilanzen unter Druck.

Es besteht mittlerweile das Risiko, dass die Politik der negativen Zinsen ihr Ziel (Ankurbeln von Kreditvergabe und Konjunktur) komplett verfehlen wird. Die Banken könnten die Kosten von Krediten erhöhen, um so ihre gestiegenen Ausgaben wieder auszugleichen.

So drängt sich die Frage auf, wer denn überhaupt von dieser Politik profitiert. Und die Antwort ist klar: Es sind nicht die Sparer und auch nicht die Banken. Es sind die, die hohe Schulden haben. Sie müssen heute weniger Zinsen zahlen.

Und dies sind vor allem Europas Regierungen. Die Zinslast auf ihren Schuldenbergen schrumpft. Ein Großteil der neuen Staatsanleihen bietet heute keine Zinsen mehr.

Dabei darf die EZB gar keine Staatsfinanzierung betreiben. Aus diesem Grund kauft sie Staatsanleihen nur Banken ab, die diese zuvor von Staaten gekauft haben.