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Technologische Ausgrenzung

Technologische Ausgrenzung
(Jens Kalaene)

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Wirtschaftsredakteur Yves Greis zum Zusammenhang von High-Tech und sozialer Lage. Neue Technologien nur für Besserverdiener?

Die virtuelle Realität kommt. Die Industrie und Investoren stecken viel Geld in die Entwicklung von VR-Brillen, mit denen man dem Gehirn eine „künstliche“ Realität vorgaukeln kann. Die Technologie hat viel Potenzial und eine große Anzahl an Anwendungsgebieten.

ygreis@tageblatt.lu

Allerdings: Die Brillen erfordern sehr hohe Rechenleistung. Ein sieben Jahre alter Computer wird kaum die Power haben, um eine künstliche Welt zu erschaffen, die das menschliche Auge täuschen kann. Leistungsfähige Technik allerdings kostet Geld.

Damit wird ein Szenario denkbar, das mehr oder minder wahrscheinlich ist, das es jedoch unbedingt zu verhindern gilt. Haushalte mit geringen monetären Ressourcen droht ein Ausschluss von der technischen Entwicklung, der sich in Zukunft weiter verschärfen könnte. Dies wird umso gefährlicher, wenn in Zukunft Technologie einen immer größeren Einfluss auf die Lebensqualität der Menschen hat – bis hin zu höheren Bildungschancen und einer gesteigerten Lebenserwartung. Das Paradoxe: VR-Brillen bieten die Möglichkeit für Menschen mit kleineren finanziellen Mitteln, wenigstens virtuell Erfahrungen zu machen, die sie anders nicht machen könnten, etwa Museumsbesuche in fernen Städten.

Besser wäre es allerdings, wenn alle Menschen die gleichen Möglichkeiten besäßen, frei darüber zu entscheiden, welche Technik sie nutzen wollen und wohin sie reisen.