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Symbolik einer Schlacht

Symbolik einer Schlacht
(AFP/Archives)

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Die Schlacht von Verdun vor genau hundert Jahren war ein sinnloser Stellungskrieg.

Die Sinnlosigkeit bestand darin, dass 300.000 Soldaten ihr Leben in den Schlachtfeldern verloren und am Ende – nach zehn Monaten – die Frontlinie nahezu identisch blieb. Die Bilanz: 143.000 tote Soldaten auf deutscher und 163.000 tote Soldaten auf französischer Seite.

Der deutsche Generalstabschef Eric von Falkenheyn schrieb später in seinen Memoiren, er habe die Absicht gehabt, die Franzosen an einem symbolträchtigen Ort „weißbluten“ zu lassen, indem er ihnen hohe Verluste zufügen wollte. Doch Historiker bezweifeln diese These.

Die deutsch-französische Versöhnung

Verdun erhielt erst nach der Schlacht seine symbolische Bedeutung. Und zwar jene des nationalen Widerstands. Jahre später wurde Verdun von Adolf Hitler mystifiziert, indem er die deutschen Soldaten von Verdun als heldenhafte Vorgänger seiner SS-Soldaten deklarierte.

Jahrzehnte später, am 22. September 1984, erfuhr die Symbolik um Verdun eine neue Dimension. An jenem Tag ließen sich der französische Präsident François Mitterrand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl Hand in Hand vor den Gräbern von Verdun ablichten. Ein Symbol für die deutsch-französische Versöhnung.

Heute sind Frankreich und Deutschland gemeinsam der Motor der EU. Ein Herz und eine Seele. Hundert Jahre später.