Kaum ein Konflikt ist mit dem Reizthema Syrien zu vergleichen. Die wenigsten Menschen verstehen, worum es bei dem Krieg in Wirklichkeit geht. Hinzu kommt die lästige Überrepräsentation des stänkernden Pöbels in der digitalen Welt.
Das Resultat ist eine explosive Mischung aus Vorurteilen, giftigen Kommentaren und mangelnder Solidarität.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Jüngstes Paradebeispiel: die Geberkonferenz in London. Luxemburg hat sich gestern dazu bereit erklärt, in einem Zeitraum von fünf Jahren 37,5 Millionen Euro in Hilfsprojekte für Syrien fließen zu lassen. Es ist begrüßenswert und das richtige Signal aus dem Großherzogtum. Solange keine politische Lösung in Sicht ist, muss das Leid der Menschen gelindert werden. Allerdings scheint dies für viele Zeitgenossen hierzulande keine Rolle zu spielen. Die wenigen Prozent, die den digitalen Pöbel bilden, jammern lieber, wieso man nicht ihnen etwas vom schnöden Mammon abgibt.
Überraschend ist die Reaktion nicht. Traurigerweise verärgert sie einen fast nicht mehr, weil die Verhaltensmuster mittlerweile während Monaten studiert werden konnten. Umso schockierender ist und bleibt aber die Ignoranz einiger unserer Mitmenschen. Wer gegen Hilfe für Kriegsopfer und Flüchtlinge schreit und im Gegenzug mehr fürs eigene Portemonnaie fordert, lässt nicht nur jeglichen Humanismus vermissen, sondern vor allem eine gesunde Bildung.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können