Krieg und Willkür sind Alltag in großen Teilen der arabischen Welt. Über Syrien wurde seit dem Kriegsausbruch im Jahr 2011 viel und ausgiebig und das völlig zu Recht berichtet. Da Fernsehsendungen aber in ihrer Dauer, Zeitungen von ihrer Seitenzahl her und Menschen in ihrer Aufnahmefähigkeit begrenzt sind, rückte das Ur-Problem des Nahen Ostens in den Hintergrund.
Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, die palästinensische Frage wäre gelöst – so wenig prominent wurden die Entwicklungen im Gazastreifen und im Westjordanland in den Medien abgehandelt. Sogar die arabischen Brüder der Palästinenser haben ihre Blicke abgewandt. Im Maghreb mögen sie noch ein Thema sein, im Irak oder in Syrien sind sie es kaum mehr. Zu katastrophal ist die eigene Lage, zu verfahren die der Palästinenser, die eingepfercht sind zwischen einer extrem rechten israelischen Regierungspolitik und den eigenen Führern, die einen völlig unfähig, die anderen radikale Islamisten. Am Samstag schaffen sie es ins Blatt, denn am Freitag hat es geknallt. Zwölf Tote Palästinenser am frühen Abend, Hunderte, die Schussverletzungen erlitten. Am ersten Tag von Protesten, die Wochen gehen sollen.
Alle Welt hofft auf ein Ende des syrischen Irrsinns. Sollte dieses tatsächlich einmal eintreten, böte es trotzdem keinen Grund zu Friedensillusionen. Der andere Irrsinn hat all die Jahre nicht nur weiter geschwelt. Er hat gebrodelt, gekocht, gezischt. Und tut es auch jetzt noch.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können