Headlines

Nur ein erster Schritt

Nur ein erster Schritt
(AFP/Aris Messinis)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wirtschaftsredakteur Christian Muller macht sich Gedanken zur Integration und den Wegen, Flüchtlinge in der EU aufzunehmen.

Es ist eine absolut lobenswerte Initiative von „Médecins sans Frontières“, in einer der größten humanitären Katastrophen dieser Zeit einzugreifen und Leben zu retten. Die Organisation hat aber ganz recht, wenn sie darauf hinweist, dass die Suche nach Flüchtlingen eigentlich nicht ihre Aufgabe ist.

cmuller@tageblatt.lu

Es sind die EU – und die nationalen Regierungen –, die ihre Verantwortung übernehmen müssen. Dazu zählt einerseits der Aufbau von Wegen und Möglichkeiten, damit Flüchtlinge legal nach Europa gelangen können. Auf der anderen Seite müssen sich vor allem die nationalen Regierungen mal Gedanken über die Integration, über die Einbürgerung der Neuankömmlinge machen.

Gelingt eine Integration, dann kann Europa von der Zuwanderung profitieren. Immerhin schrumpft Europas Bevölkerung, was schlecht fürs Wachstum ist. Wird den Flüchtlingen erlaubt, zu arbeiten, dann können sie schneller einen positiven Beitrag leisten. Dafür müssen sie natürlich durch den Staat unterstützt werden, indem dieser stärker auf Sprachkurse und – wo nötig – auf Gesellschaftskunde setzt.

Wenn dies nicht passiert, dann riskiert die öffentliche Meinung zu kippen. Dann steigt der Druck auf die Politik, einfach Grenzen zu schließen. Menschen, die Hilfe benötigen (sonst würden sie die lebensgefährliche Fahrt übers Mittelmeer nicht wagen), würden dann sich selbst überlassen.