Es klingt erst einmal nach der optimalen Lösung: Um den Damenradsport zu fördern, wird bei großen Rennen der Männer das Damenrennen parallel ausgetragen. So ist es auch bei der Flandern-Rundfahrt Tradition. Wenn man das Ganze aber genauer betrachtet, kann man sich die Frage stellen, ob diese «Förderung» des Damenradsports wirklich ernst gemeint ist.
Da wäre zum Beispiel die große Diskrepanz zwischen den Siegprämien. Während der Gewinner der Ronde 20.000 Euro mit nach Hause nimmt, bleiben für die Gewinnerin gerade mal 1.150 Euro übrig. Das sind ganze 5,75 Prozent der Männer-Prämie, wie procyclingstats.com auf Twitter feststellte. Auch wenn die Preisgeld-Farce der Höhepunkt der Scheinheiligkeit ist, so gibt es auch in anderen Punkten noch Verbesserungspotenzial. Jedes Jahr findet die Zielankunft der Damen in Oudenaarde genau dann statt, wenn das Rennen der Männer in die entscheidende Phase geht. Würde man das Damenrennen eine gute halbe Stunde früher starten oder das Herrenrennen eben später, könnte die Medienpräsenz der Radfahrerinnen erheblich gesteigert werden.
Man könnte zwischen dem Herrenrennen eine längere Liveübertragung des Finales der Damen zeigen, ohne dass ein Interessenkonflikt entsteht. Es würden auch mehr Journalisten, die das Rennen im Pressesaal verfolgen, die Gelegenheit nutzen, um die Sportlerinnen im Zielbereich zu interviewen. Der Damenradsport könnte so den Stellenwert erhalten, den er verdient. Das Potenzial ist da. Größere Medienpräsenz bedeutet mehr öffentliches Interesse ergo mehr Sponsoren und höhere Preisgelder.
Gudden Artikel !
Leider Nein, die Wahrheit ist doch, Frauenradsport interessiert keinen, genausowenig wie Frauenfußball. Da können sie noch so viel herbeischreiben.