Der geplatzte Traum von «Meesebuerg» und der Fall Saeul sind nicht miteinander zu vergleichen. Dennoch zeigen sie in aller Deutlichkeit, dass Geld nicht alles ist und der nationale Wille nicht zwangsläufig auch der regionale ist. Neben der Schuldebatte, die vielfach diskutiert ist, kommt im Falle von Nommern und Fischbach noch etwas hinzu: Die Bürger so mancher Ortschaften der beiden Gemeinden orientieren sich im Einkaufs- und Freizeitverhalten nicht nach Fels, sondern nach Mersch oder Junglinster.
Auf psychologischer Ebene belegt das Nein, wie sensibel Bürger heutzutage auf Zusagen und Versprechen der Politik reagieren und wie viel Misstrauen mittlerweile im Spiel ist. Das lässt tief blicken hinsichtlich der anstehenden Wahlen – auf kommunaler und auf nationaler Ebene, für die die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen.
Der Fall von Saeul hingegen hat etwas von «ein Dorf gegen den Rest», von sympathischer ruraler Autonomie gegen jegliche administrative Vereinfachungsbemühungen. Sympathisch.
Da wollen Dorfbewohner genau das bleiben, den viel zitierten nachbarschaftlichen Zusammenhalt leben und in aller Bescheidenheit ihre Lebensqualität wahren.
Sie wollen keine Vorzeigebauten in Beton, sondern Atmosphäre. Chapeau! Die Frage wird sein, ob sie das in Zeiten einer immer stärker zusammenwachsenden Welt noch lange aufrechterhalten können.
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