Die Zahlen der verschiedenen Dienste des «Kanner-Jugend-Telefon» (KJT) sprechen eine klare Sprache: 2017 haben auf den vier Helplines insgesamt 1.365 Menschen um Hilfe gebeten. Seit der Gründung steigen die Zahlen konstant an. Die einzelnen Beratungsangebote werden demnach genutzt. Es darf nicht vergessen werden, dass der Dienst größtenteils auf den Schultern der rund 70 ausgebildeten Mitarbeiter ruht, die diese Bürde ehrenamtlich tragen. Sie sitzen sprichwörtlich vor dem Telefon und warten auf den einen Anrufer, der in dem Moment Unterstützung braucht.
Diese Gespräche sind sicher nicht immer einfach anzuhören. Auffallend ist, dass die Kategorie der über 25-Jährigen am häufigsten per Telefon Hilfe sucht. Das weist darauf hin, dass der Kontakt mit dem KJT oft nicht einmalig ist. Bei der Gründung des KJT vor mehr als 25 Jahren war das Telefon das schnellste Kommunikationsmittel.
Doch die Kommunikationsstrukturen und -wege der Gesellschaft haben sich mit dem Internet, Facebook und Co. stark verändert. Das bedeutet für den auf Kinder und Jugendliche ausgerichteten Hilfsdienst, dass sich die Mitarbeiter ebenfalls auf diese neuen Möglichkeiten einstellen müssen. Mit der Online Help wurde bereits vor 15 Jahren ein erster Schritt getan. Nun möchte das Kanner-Jugend-Telefon mit einem Chat-Angebot weiter in diese Richtung ausbauen. Jetzt müssen sich die Jugendlichen und die zum Teil Erwachsenen nur noch trauen, diese Hilfe auch anzunehmen.
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