Die Escher haben sich längst dran gewöhnt. Überraschend für viele war eher, dass im „Scholesch Eck“ nun tatsächlich gearbeitet wird. Das ehemalige „Monopol“-Gebäude war 2011 abgebrannt, galt davor als kleines architektonisches Schmuckstück. Seitdem steht es als Ruine da – ziemlich genau in der Mitte der Alzette-Straße, an der Ecke zur rue de la Libération.
Dass endlich Bewegung reinkommt, ist begrüßenswert. Eschs Fußgängerzone und ihre Nebenstraßen haben es ohnehin nicht leicht. Die Stadt ist mit den Jahren vom Radar der Luxemburger Shopper verschwunden. Die Mieten aber blieben hoch. Die Folge ist ein zu hoher Leerstand. Was wiederum den Läden schadet, die noch laufen. Leidet die Attraktivität des großen Ganzen, leidet auch die des Einzelnen (► Link zum Artikel).
Die Attraktivität des ehemaligen „Monopol“-Gebäudes aber gründete nicht zuletzt auf seiner Eckfassade, die nicht spitz zulief, sondern abgeflacht und im Zusammenspiel mit den umliegenden Gebäuden dem Platz seinen offenen, freundlichen Charakter verlieh.
Nun, da gearbeitet wird, zeigt sich, was einmal anstelle stehen soll: ein sperriger Betonklotz, der eher bedrohlich wirkt. So war das eigentlich nicht abgemacht. Die Stadt Esch beharrte jahrelang darauf, dass sich der Neubau am alten orientieren muss – sonst gebe es keine Baugenehmigung.
Eschs Fußgängerzone ist voller schöner Jugendstilfassaden. Allerdings wurde auch schon einige Male Altes durch wirklich Grausiges ersetzt. Eigentlich dachte man, solche Fehler gehörten der Vergangenheit an. Noch bleibt Zeit, sie nicht zu wiederholen.
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