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Die Jasmin-Revolution

Die Jasmin-Revolution
(Aimen Zine)

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Vor fünf Jahren stürzte Ben Ali

Vor fünf Jahren stürzte Tunesiens ehemaliger Präsident Ben Ali. Viele Hoffnungen und Ängste waren damit verbunden. Nach den langen Jahren der Korruption, Vetternwirtschaft und einer 23-jährigen Alleinherrschaft blickte Tunesien nach vorne. Es war aus heutiger Sicht die einzig richtige Taktik.

dsabharwal@tageblatt.lu

Es wirkt absurd, fast beängstigend, dass Menschen in Tunesien nach dem Abgang Ben Alis allen Ernstes an ein argentinisches Modell geglaubt hatten: Ben Alis zweite Ehefrau, Leila Trabelsi, stand bereits für viele Tunesier in den Startlöchern – hatte sie doch im ganzen Land mit ihrem Familienclan die Macht an sich gerissen. Doch die beiden flohen glücklicherweise aus Feigheit oder Weitsicht vor ihrer protestierenden Bevölkerung.

Das Resultat ist bekannt. Für viele hat Tunesien als einziges Land des Arabischen Frühlings immer noch Vorbildcharakter. Der 2011 begonnene Demokratisierungsprozess, die neue Verfassung und der Erfolg des tunesischen Friedensquartetts sind nicht von der Hand zu weisen.

Allerdings sollte sich niemand etwas vormachen: Immer noch werden Menschenrechte in Gefängnissen mit Füßen getreten, immer noch schwächelt die einseitig strukturierte Wirtschaft und nie war Tunesien ein größeres Opfer von Terror als zurzeit: Viele Tunesier werden „foreign fighters“ für den IS, andere sorgen zu Hause für Angst. Die Blüten der Jasmin-Revolution drohen zu verwelken.