Tunesien ist erneut von beispiellosem Terror heimgesucht worden – genau jener Staat, der als einziges Erfolgsmodell des Arabischen Frühlings gilt. Wieder einmal haben sich Dschihadisten an der fragilen Demokratie des mutigen Landes vergriffen. Mit roher und sinnloser Gewalt versuchen Gotteskrieger regelmäßig, die Nation zu destabilisieren.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Kurz nach den Anschlägen folgten formelle Solidaritätsbekundungen und die mindestens genauso ermüdenden Durchhalteparolen. Dabei täten Staaten wie Frankreich oder die EU im weitesten Sinne besser daran, die Wurzeln des Problems ernsthaft zu bekämpfen. Zum einen hat Tunesien sich trotz seines demokratischen Aufblühens wirtschaftlich nicht erholt und leidet unter starren administrativen Strukturen. Die daraus resultierende Prekarität, die sich vor allem im Landesinneren bemerkbar macht, ist einer der Gründe, weshalb Tunesien Weltmeister in Sachen „Foreign Fighters“ ist. Zum anderen schwappt das Chaos in Libyen immer stärker auf Tunesien herüber und wird zu einer immer größeren Gefahr. Egal wie stark die Demokratie und Wirtschaft künftig florieren: Sollte sich nichts an der Situation in Libyen ändern, ist dies der Auftakt zu weiteren blutigen Terroranschlägen in Tunesien.
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