Luxemburger gelten in Europa als reich. Wenn das BIP pro Kopf zum Vergleich herangezogen wird, sind die Luxemburger sogar noch reicher. Doch in einer Wirtschaft mit vielen Grenzgängern bildet das BIP pro Kopf nicht die ganze Wahrheit ab.
" class="infobox_img" />Jean-Philippe Schmit jpschmit@tageblatt.lu
Nun hat die Zentralbank herausgefunden, dass jeder Haushalt im Großherzogtum rund 768.000 Euro schwer ist. Über 87 Prozent dieses Reichtums stammen von den teuren Immobilien, die viele Haushalte besitzen.
Die Regierung hat vor kurzem eine Wohnungsbauoffensive ausgerufen. Die Preise für Wohneigentum sollen fallen, damit ein jeder sich sein eigenes Dach über dem Kopf leisten kann. Dieser Weg ist richtig und gut. Eine eigene Wohnung, gar ein eigenes Haus, können sich viele junge Familien gar nicht leisten.
Doch diese Offensive kann sich in ein zweischneidiges Schwert verwandeln. Sinkende Preise können auch den Wert der bestehenden Wohnungen mindern. Wenn es der Regierung gelingen sollte, den ewigen Wertzuwachs der Immobilien zu bremsen oder gar ins Negative zu wenden, dann wird dies dazu führen, dass auch das Vermögen der Luxemburger in Zukunft sinken wird.
Ein positiver Effekt wäre, dass die Ungleichheit abnehmen würde. Die einen würden etwas weniger Reichtum besitzen, die anderen können zu den Hausbesitzern aufsteigen. Luxemburg wäre zwar ärmer, aber gerechter.
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