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Schlemmen wie Jasmin und Aladin: So betört die orientalische Küche

Schlemmen wie Jasmin und Aladin: So betört die orientalische Küche

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Die orientalische Küche besticht mit betörenden Düften, außergewöhnlichen Geschmackskombinationen und einer riesigen Vielfalt.

Ob Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot: Für die Küche der Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stehen zwei Dinge fest: Nach einem Essen bleiben keine geschmackliche Wünsche offen und niemand geht hungrig vom Tisch.

Bei einem Besuch in Ras-Al-Khaimah, einem Emirat im Norden der Vereinigten Arabischen Emiraten, und in Dubai, einem der bekannteren Mitgliedstaaten der Föderation aus sieben Emiraten am Persischen Golf, bekommt man die Gelegenheit, die Schätze der orientalischen Küche zu entdecken. Dabei trifft man teilweise auf alte Bekannte aus dem Türkei- oder Griechenland-Urlaub sowie auf Vertreter der libanesischen und ägyptischen Küche.

Neben einer beeindruckenden Speisevielfalt, die zu jedem Gang eines jeden Menüs dazugehört, beschweren vor allem Gewürze dem Gaumen neue Geschmackserlebnisse. Safran, Zimt, Nelken, Pfeffer, Rosen- oder Orangenessenz geben gekonnt kombiniert nicht nur in Desserts den Ton an.

Opulenz lautet auch die Maxime bei der Zutatenzusammensetzung und dem Umfang der Gänge während eines Essens. Kichererbsen, Auberginen, Knoblauch, Gurken, Petersilie, Bohnen, Rote Beete – Gemüse spielt in dieser Küche keine Nebenrolle.

Auch in Sachen Fleisch und Fisch bleiben hier keine kulinarischen Wünsche offen. Gerichte mit Lamm, Rind oder auch Hühnchen lassen Schweinefleisch, das aus religiösen Gründen auf der Speisekarte in den VAE nicht zu finden ist, absolut nicht vermissen. Und auch bei Fisch und Meeresfrüchten ist die Auswahl riesig.

Zu guter Letzt verleihen Pistazien, Datteln oder auch Mandeln den letzten Schliff bei einer (Fleisch-)Füllung, einem Dessert oder als Beilage einer herzhaften Speise.

Verschwenderische Opulenz beschreibt wohl auch am treffendsten den Umfang eines jeden Ganges. Angefangen mit dem „Mezze“, der arabischen Variante unserer Vorspeise. Sie kommt niemals allein auf den Tisch.

Ob gefüllte Weinblätter mit Reis („Warra(k) Einab“) oder Gemüsepürees wie „Baba Ganoush“ (aus Auberginen, Sesampaste, Knoblauch, Minze und Petersilie) oder das als „Hummus“ bekanntere Kichererbsenpüree, diese Spezialitäten nehmen neben gefüllten Filoteigtaschen („Sambousa“, ähnlich dem türkischen Börek und eine warme Vorspeise) in diesem ersten Gang Platz.

Und das war längst nicht alles. Beim „Mezze“ dürfen auch „Tabouleh“, ohne Couscous, aber mit ganz viel glatter Petersilie und Zitronensaft, sowie Joghurt-Gurken-Salat mit Minze nicht auf dem Tisch fehlen. Traditionell wird Fladenbrot zum Dippen gereicht.

Die Runde der warmen Vorspeisen läuten Eintöpfe aus Auberginen, Kichererbsen und Tomaten, begleitet von kleinen gefüllten Teigtaschen mit Lammfüllung und Falafel, kleinen knusprig frittierten Bällchen aus Kichererbsen, ein.

Wer jetzt, im positiven Sinne, der Völlerei mit arabischen Köstlichkeiten gefrönt hat und satt ist, hat das Nachsehen. Denn jetzt folgt der Auftritt der Hauptspeisen. Die „Mezze“ spielen bei diesem Essen eine Doppelrolle. Als Vorspeise einerseits und als Begleitung zum Hauptgang andererseits. Letzterer wird dominiert durch am Spieß gegartes Fleisch (Rind, Huhn), Lammkottelets oder -köfte, Hackfleischstäbchen (ähnlich den Cevapcici), Würstchen, die den europäischen Gaumen an Merguez erinnern, oder in reichlich Öl und Zwiebeln geschmorte Hähnchenleber.

Auch das Dessert, der süße Abschluss des Mahls, protzt nur so von verschwenderischer Vielfalt. „Baklava“, dieser Klassiker der orientalischen Küche, mit Pistazien- bzw. Walnussfüllung im Filoteig mit sehr süßem Sirup überzogen, kommt in Begleitung eines Kuchens aus hauchdünnem Blätterteig und Sesam-Honig-Einlage. Ein echtes Leichtgewicht hingegen ist die „Mehabaiya“, eine Panna-Cotta-artige stichfeste Creme mit Mandelmilch, einem Hauch Rosenwasser und einer Pistazienkrone.

Im Anschluss zum Dessert wird Obst oder Obstsalat gereicht. Rund neunzig Prozent aller Obst- und Gemüsesorten werden in den Emiraten importiert. Jedoch kommt ein Großteil der Datteln sowie ein Teil der Mangos und Bananen aus heimischem Anbau, beispielsweise aus der Gegend rund um Ras-Al-Khaimah im Norden der Vereinigten Arabischen Emirate.