Neuberger hatte über Jahrzehnte hinweg eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Werke vor allem lebender Künstler in Amerika aufgebaut und viele Werke öffentlich ausgestellt, darunter Arbeiten von Jackson Pollock, Willem de Kooning und Georgia O’Keeffe. Die Sammlung wurde mit Einnahmen aus seiner Investmentfirma Neuberger Berman finanziert, die er schon 1939 mit Robert B. Berman ursprünglich als Neuberger & Berman gegründet hatte.
Neuberger habe niemals ein Werk eines lebenden Künstlers verkauft, schrieb die «New York Times». Er habe nach eigenem Bekunden «niemals Kunst gesammelt, wie es ein Investor tun würde». Das Blatt zitierte ihn mit den Worten, «Ich sammle Kunst, weil ich sie liebe». Vergangenen September allerdings waren eine Reihe von Werken aus seiner Sammlung im Auktionshaus Sotheby’s unter den Hammer gekommen. Sie stammten aus der Konkursmasse der Lehman Brothers, an die Neuberger Berman 2003 verkauft worden war. Allerdings kam nur ein Teil der Werke in die Versteigerung der «Neuberger Berman and Lehman Brothers Corporate Art Collections», nachdem Mitarbeiter von Neuberger Berman zurück nach der Lehmann-Pleite in einem Management- Buy-out einen Mehrheitsanteil von 51 Prozent erworben und damit auch ein Vorkaufsrecht an der Kunstsammlung erhalten hatten. Die Sammlung Neuberger Berman besteht weiterhin.
Ein Großteil der Sammlung ist im Neuberger Museum of Art am Purchase College der State University of New York zu sehen, das 1974 vom Architekten Philip Johnson für eine Stiftung des Finanzmagnaten gebaut worden war. Die «New York Times» erinnerte daran, dass Neuberger den zweiten Stock des Gebäudes mit bedeutenden Werken von Pollock, O’Keeffe, Stuart Davis, Edward Hopper und Milton Averys einmal als «wahre Essenz» («true spirit») seiner Sammlung bezeichnet habe. Insgesamt seien in mehr als 70 amerikanischen Institutionen Werke aus seiner Hunderte von Arbeiten umfassenden Sammlung zu sehen.
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