Freitagmorgen, 11 Uhr: Vor der rue de la Chapelle hat sich bereits ein Stau gebildet. Viele Schausteller mit ihren Kleintransportern samt Anhängern wollen dort nämlich einbiegen. Hier werden sie erstmals von Organisator Romain Back und seinem Team herzlich begrüßt. Nachdem ihnen ihr Platz zugewiesen wurde, kann der Aufbau endlich beginnen. Backs Mobiltelefon läutet ununterbrochen, trotzdem hat er kurz Zeit für das Tageblatt. „Das erste Butschebuerger Buergfest fand 2001 statt. Da wir pandemiebedingt allerdings eine zweijährige Zwangspause einlegen mussten, feiern wir dieses Jahr das 20. Jubiläum“, erklärt der 39-Jährige beim Spaziergang die rue de la Chapelle hoch.
Das Mittelalterfest beginnt am Samstag um 14 Uhr mit einem feierlichen Umzug. Anschließend wird das Fest vom Landherr Dilcino vun der Haardt offiziell eröffnet. Hinter diesem klangvollen Namen versteckt sich kein Geringerer als der amtierende Düdelinger Bürgermeister, Dan Biancalana.
Auf dem Programm stehen dann bis Sonntag 90 bekannte wie auch neue Gesichter: So sind etwa die altbekannte Mittelalterband Die Streuner und Zauberkünstler Kalibo wieder dabei. Die Stelzengängerinnen von Fairytales verzaubern ebenfalls wieder. Micha Mangiafuoco und Historia Perita werden als Gaukler so manchen Unfug treiben, während die vier jungen Musiker von Maisnie Hellequin zum zweiten Mal nach „Butschebuerg“ kommen. Fest zum Inventar des Burgfestes gehört auch der Pestbettler, der hässliche Hans.
Auch Ritterturniere dürfen natürlich nicht fehlen. Egal ob zu Ross oder zu Fuß werden die Ritter die Menge mit Sicherheit auch dieses Jahr wieder zum Staunen bringen. Aber auch im Bereich Handel und Handwerk gibt es viel Neues zu entdecken. Besonders hervorzuheben sind Micha der Pfeyfenschnitzer, der Korbflechter vom Hochwald und die Kerzenmacher von Living Candles. Zum 20. Jubiläum gibt es natürlich ein großes Feuer-Finale. Die Zoolians werden das Publikum am Samstagabend nach dem großen Tavernenspektakel mit ihrer 40-minütigen Show verzaubern.
Insgesamt erwarten die Veranstalter an beiden Tagen zwischen 10.000 und 15.000 Besucher. „Es gibt einen Parkplatz in der Nähe, doch wer dort parken möchte, muss einen kurzen Fußmarsch mit einplanen. Es wird auch ein P+R-Service angeboten. Vom ,Laboratoire national de santé‘ und der Industriezone fahren in regelmäßigen Abständen Pendelbusse, die sofort in der rue de la Chapelle halten“, sagt Back.
Online-Vorverkauf
Der Eintritt kostet in diesem Jahr 10 Euro für Erwachsene bzw. 8 Euro für Jugendliche und Gewandte. Wer an beiden Tagen am mittelalterlichen Geschehen teilnehmen möchte, für den gibt es Zwei-Tages-Karten zum Preis von 18 (Erwachsene) bzw. 14 Euro (Jugendliche und Gewandte). Kinder bis Schwertmaß (ca. 12 Jahre) zahlen keinen Eintritt. „Damit liegen wir unter den Preisen von ähnlichen Veranstaltungen im Ausland. Um Warteschlangen an der Kasse zu vermeiden, können die Besucher ihr Ticket auch online kaufen“, erklärt Back.
Da es am Wochenende schon mal zu größeren Menschentrauben auf dem Mittelalterfest kommen kann, haben sich die Veranstalter etwas Besonderes ausgedacht, um verloren gegangene Kinder schnell wieder mit ihren Eltern zu vereinen. Gleich hinter den Kassen können Eltern ihren Kindern Bändchen mit ihren Telefonnummern anlegen lassen. An gleicher Stelle erhalten Raucher auch einen Taschenaschenbecher. „Weite Teile des Festes finden auf einer Kuhweide statt. Wir wollen diese Wiesen deshalb so sauber wie möglich halten“, erklärt Back diese Maßnahme. Vor dem Eingang befindet sich wieder ein mobiler Geldautomat der BCEE. Weitere Informationen zum Fest gibt es unter www.buergfest.lu.
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