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KommentarWir müssen das Autofahren anders denken – und die Politik sollte vorangehen

Kommentar / Wir müssen das Autofahren anders denken – und die Politik sollte vorangehen
Drei Menschen verloren bei dem Unfall ihr Leben Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Wir müssen das Autofahren anders denken. Einen Unfall als Anlass für eine solche Forderung zu nehmen, ist nicht fehl am Platz. Oft sind es dramatische Ereignisse, die ein Umdenken erst möglich machen. Leider. Vor allem in Luxemburg, wo das Auto oft noch Statussymbol ist und die Fortbewegung damit noch immer einen solch absurd hohen Stellenwert hat.

Am Montag wurden drei Leben ausgelöscht, weil zwei Autofahrer offenbar nicht die paar Sekunden Geduld aufbringen konnten, um hinter einem Bus, der gerade eine Haltestelle angefahren hatte, zu warten. Eine weitere Person wurde bei dem Unfall in Neudorf in Luxemburg-Stadt so schwer verletzt, dass auch sie wohl nicht wird weiterleben können wie bisher. Unter den Toten sind ein 64 Jahre alter Mann und eine 31-jährige Frau, die beide in einem der Autos saßen, die den Bus überholen wollten. Auch eine 40-jährige Fußgängerin wurde bei dem Unfall getötet. Die arme Frau war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Für alle Familienmitglieder und Freunde der Unfallopfer ist seit Montag eine Welt zusammengebrochen. Ihnen gilt unser aufrichtiges Beileid.

Wer sich mit dem Auto in Luxemburg fortbewegt, weiß um den Stress und die Aggressivität, die hierzulande – mehr als anderswo – im Straßenverkehr herrschen. Nicht einmal eine Woche ist es her, dass in Düdelingen ein Kind angefahren und schwer verletzt wurde. Jetzt drei Tote an einem Tag bei einem Unfall in einem Wohngebiet. Was ist zu tun? Viel. Aber anfangen ließe sich mit mehr Tempo-30-Zonen – und die scheitern am politischen Willen. Es gibt aber kein Recht auf Rasen. Jedoch sollten die Menschen in den Städten und Orten Luxemburgs das Recht haben, sich dort, wo sie leben, sicher bewegen zu können. Das ist viel zu oft nicht der Fall – und das muss sich ändern.

JJ
9. März 2023 - 18.52

Wenn einer sich im Verkehr benimmt wie ein Idiot,dann helfen keine Schilder und keine Polizei.Dann ist das einfach fatal. Sowie mit fanatischen Kamikaze-Killern die zu Allah oder zu wem auch immer wollen.Das kann man nicht verhindern. Bildung und Förderung des sozialen Zusammenlebens ( Manieren) sind da schon sehr viel. Was nützt eine 30Km/h Zone wenn niemand einsieht wozu die gut sein soll. Wenn wir alle zuhause bleiben geschehen weniger Autounfälle. Logisch? Ja. Während Corona-Lockdowns hat sich die Natur erholt und es gab wenig Unfälle.Verbote bringen nicht viel.Das wissen wir seit der Prohibition. Verstand und Rücksicht vielleicht? Aber wer vermittelt das an unsere neuen Generationen?

Phil
9. März 2023 - 0.17

Das Auto hat nichts mit einem "absurd hohen Stellenwert" zu tun, sondern ist einfach eine Notwendigkeit, sprich Transportmittel Nr. 1 für den grössten Teil der Bürger. Der Vergleich des Statussymbols hinkt gewaltig, denn wer möchte nicht lieber in einem grossen Haus wohnen anstatt in einer kleinen Hütte am Stadtrand. Lieber ein Van Gogh oder Dali im Wohnzimmer anstatt eine Baumarkttapete, oder darf es eine Rolex am Handgelenk sein. Ein Auto ist vor allem ein Nutzmittel, welches aber bequem und komfortabel eingerichtet sein darf um den von ihnen beschriebenen Umständen von Stress und Agressivität entspannt entgegenzuwirken - sprich, dem Resultat einer 10-jährigen, konsequent verfehlten Verkehrspolitik. Nach so einem traurigen, aber systembedingten Unfall, es wird nicht der letzte sein, müssten die Verantwortlichen ihre Fehler eingestehen und zurücktreten, aber... allez, allez, sowas macht man als Politiker nicht, wo kämen wir denn da hin? Apropos... Herr Back, warum erinnert mich ihr Kommentar ansatzweise an die roten Klassenkampfparolen der Herren Marx und Engels?

icebear72
8. März 2023 - 18.53

Wieso 2 Autofahrer. Wenn ein Bus an der Haltestelle steht und keiner entgegenkommt kann man an demselben vorbeifahren. Wenn dann aber ein wilder mit überhöhter Geschwindigkeit angeflogen kommt trifft den ersten meine Schuld den sogar mit Schulterblick war der dunkele Kombi zu dem Zeitpunkt bestimmt nicht für den ersten Fahrer wahrzunehmen. und wenn jch mir die Ölspuren an der Fassade ansehe hatte der Kombi bestimmt mehr als 90 km/h drauf. also jetzt dem ersten Fahrer der bestimmt vorsichtig am Bus vorbei wollte keine Schuld geben. Oder will jetzt villeicht noch jemand der Fussgängerin Schuld geben sie wäre ihne zu gucken einfach über den Zebrastreifen gelaufen.

MarcL
8. März 2023 - 16.14

Unser Bürgermeister sagte mir einmal das grösste Problem der 30er-Zonen seien die Anwohner, weil diese das Tempolimit fordern und sich nach Einführung des Tempolimits bei der Übertretung desselben erwischen lassen.

Jo Letaxi
8. März 2023 - 11.04

Die Rücksichtslosigkeit im Verkehr, und das mit allen Verkehrsmittel, hat in den letzten 25 Jahren dramatisch zugenommen. Jeder nimmt sich für den Wichtigsten. Z.B: Vorfahrt - der schnellere gewinnt, Überholen - wer sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung hält hat schon verloren, Zebrastreifen - die Zielankunft, Ampeln - auf rot geht's los, u.s.w. Woher das wohl kommt?

ptmeier1
7. März 2023 - 22.46

Sicher kann man durch 30er-Zonen den Verkehr sicherer machen. Aber wären da nicht 10er-Zonen noch besser? Oder gar Autos verbieten? Nur dann muss auch eine Antwort auf ganz praktische Probleme gefunden werden: Wie komme ich zur Arbeit, zum Arzt, zum Einkaufen? Heute brauche ich für 20km zur Arbeit miit dem Auto 45 Minuten. Das entspricht einem Schnitt von ca. 27 km/h. Mit dem Bus brauche ich 1,5 Stunden, entsprechend 13 km/h. Man kann den Schnitt noch weiter senken durch noch mehr Hindernisse. Man kann die Menschen noch aggressiver machen, weil sie noch mehr Lebenszeit sinnlos verschwenden. Man könnte aber auch einmal anfangen und den Menschen beibringen, dass Autos nicht das sind, was in der Werbung versprochen wird, nämlich Freiheit durch Raserei. Auros sind einfach Blechkisten zum Transport von Menschen und Sachen, und am besten geht es im Gegensatz zur Werbung mit Rücksicht und Miteinander!

Jean Schmit
7. März 2023 - 19.30

Tempo 30 Zonen sind keine Allzweckmittel, denn da muss auch dafür gesorgt werden dass die 30er Geschwindigkeit eingehalten und kontrolliert/sanktionniert wird. Die Stadt Esch zB hat viele solcher Tempo 30 Zonen, und so wie da die Raser unterwegs sind ist es nur eine Frage der Zeit bis auch dort menschliches Leid geschieht. Was bringt es also ohne polizeiliche Kontrolle, wenn der Bürgermeister nicht auf seine Bürger hört?

Romain
7. März 2023 - 15.37

Auch Kinder müssen von den Eltern lernen dass der Straßenverkehr gefährlich ist. Man darf nicht einfach zwischen den Autos oder Busse auf die Strasse laufen und hoffen dass der Strassenverkehr stoppt. Es gibt Fußgänger Zebrastreifen mit und ohne Ampeln die benutzt werden sollen